Winkler: Die A5-Serie verfügt über einen 20Bit-Encoder, mit der sich pro Umdrehung etwa 1Mio. Pulse/Umdrehung ansteuern lassen. Mit einem 23Bit-Encoder erhöht sich diese Zahl hingegen auf etwa 8Mio Pulse/Umdrehung. Das ist z.B. in Applikationen aus der Halbleiterindustrie ausschlaggebend, die sich ja nach wie vor dem Moor´schen Gesetz stellen muss: alle zwei Jahre die Rechenleistung verdoppeln und gleichzeitig die Bauteilgröße halbieren. Um die immer kleineren Chips mit immer feineren Leiterbahnen produzieren zu können, benötigt der Hersteller natürlich auch modernste Antriebstechnik.
Welchen technischen Neuerungen wurden die A6-Motoren unterzogen?
Gartz: Ein wichtiger Aspekt ist die Abdichtung der Motoren mit unserer dreifachen Öldichtung. In den allermeisten Anwendungen reicht zwar eine Einfachlippe aus. Aber wenn die Motoren in wirklich harten Umgebungsbedingungen eingesetzt werden, dann kann sich durch die Dreifachlippe die Lebensdauer der Antriebe und damit die Verfügbarkeit einer Anlage beträchtlich erhöhen. Und vom Preis her macht es auch kaum einen Unterschied.
Was spricht denn dann dagegen, gleich alle Motoren der A6-Reihe mit Dreifachlippe auszustatten?
Gartz: Wir hätten die Dreifachlippe gerne als Standard bei Minas A6 gesetzt. Aber sie baut von den Dimensionen her etwas größer, wodurch sich das Gehäuse ändert. Wenn also ein Kunde eins zu eins von A4 oder A5 auf A6 umsteigen will, dann bekommt er die Motoren nach wie vor mit Einfachlippe von uns.
Wie sieht es mit der Baugröße aus? Sind die neuen Servos auch kompakter geworden?
Winkler: Das größte Herausstellungsmerkmal ist die kompakte Bauweise unserer Motoren und denoch sind die A6-Modelle im Vergleich zu A5 nochmals rund ein Drittel kleiner. Das bedeutet natürlich auch weniger Gewicht, was gerade in Handhabungs- und Robotikanwendungen eine große Rolle spielt.