Antriebslösungen von EBM-Papst

„Champion der Integration“

EBM-Papst ist als Anbieter für die Luft- und Antriebstechnik in der Branche sehr bekannt. Papst-Lüfter wird als feststehender Begriff wie Wago-Klemme oder Tempo-Taschentuch genutzt. Wie aber positioniert sich das Unternehmen mit seinen Antriebssystemen? Welche Eigenschaften differenzieren die Motoren gegenüber denen der Marktbegleiter? Und wie lässt sich den unterschiedlichen Kundenanforderungen am besten begegnen? Darüber hat sich das SPS-MAGAZIN mit Johannes Pfeffer, Geschäftsführer in St. Georgen und dem Leiter des Geschäftsbereichs Antriebstechnik, Johannes Moosmann, unterhalten.

Pfeffer: Sie sehen: Produktseitig können wir uns sehr gut mit den genannten Eigenschaften differenzieren. Etwas schwerer tun wir uns in der Auswahl der von uns bedienten Märkte. Schließlich gibt es eine Unmenge an passenden Industriesegmenten und Applikationsbereichen, in denen wir prinzipiell unsere Stärken voll ausspielen könnten. Aber wir können leider nicht auf allen Hochzeiten tanzen, sondern müssen Prioritäten setzen. Schwerpunkte unserer strategischen Ausrichtung sind unter anderem die Bereiche Intralogistik, allgemeiner Maschinenbau, Zugangskontrolle und Medizintechnik.

Warum bewerten Sie die Intralogistik so hoch?

Moosmann: Eine aus unserer Sicht hochspannende Entwicklung ist das weltweite Wachstum im E-Commerce-Markt und die dahinter stehende Automatisierung der Warenlager. Hier lassen sich unsere Antriebe in der klassischen Fördertechnik genauso einsetzen, wie bei Regalbediengeräten oder fahrerlosen Transportsystemen. Deswegen profitieren wir von diesem Trend sehr stark und sehen auch weiterhin Wachstumsraten, die doppelt so hoch sind, wie in anderen Märkten.

Bild: ebm-papst St. Georgen GmbH & Co. KG

Lassen sich denn auch zwischen den Geschäftsbereichen Automotive und Industrie technologische oder strategische Synergien nutzen?

Pfeffer: Prinzipiell ticken die Märkte schon unterschiedlich. Aber wenn man beide Welten versteht, dann tun sich auch entsprechende Synergien auf. So nutzen wir ein breites Prozess- und Erfahrungsspektrum aus dem Automobilbau auch für die Industrie, vom strategischen Einkauf über das Prozessmanagement bis hin zur Qualitätssicherung. Beide Geschäftsbereiche, Automotive und industrielle Antriebstechnik, sind innerhalb unserer Unternehmensgruppe etwas Besonderes: Insgesamt bewegt EBM-Papst zu 90 Prozent Luft. Wir zeigen mit diesen Bereichen aber sehr erfolgreich, dass man auch andere Dinge bewegen kann.

Welches Gewicht haben Steuerungstechnik und Motion Control denn in Ihrem Hause?

Moosmann: Mit Motion Control beschäftigen wir uns schon viele Jahre. Aktuell liegt unser Fokus auf motorintegrierten Systemen, sodass der Anwender auf einen externen Motion Controller verzichten kann. Mehr noch: Mit unserer Elektronik als Master ausgerüstet, steuert ein Antrieb sogar andere Motoren oder liest Sensorsignale aus. Damit kann in einfachen Anwendungen sogar die SPS entfallen. Einen wichtigen Schritt gehen wir zudem in Richtung Netzwerkfähigkeit. Auch hier bietet die Modularisierung der Kommunikationsschnittstellen gewaltige Vorteile und deshalb bauen wir das Spektrum der verfügbaren Bus-/Netzwerkprotokolle kontinuierlich aus.

Seiten: 1 2 3 4 5Auf einer Seite lesen

ebm-papst St. Georgen GmbH & Co. KG

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge