Was meinen Sie damit?
Schagginger: Wenn man Schlagworten wie Cloud, IoT oder Big Data auf den Grund geht und nach kommerziellen Argumenten sucht, stößt man in neun von zehn Fällen auf Predictive Maintenance. Hier liegt heute der wirkliche Mehrwert. Bei Bachmann gibt es dafür eine eigene Geschäftseinheit, die seit 20 Jahren Lösungen für moderne und intelligente Instandhaltung realisiert.
Gehört KI auch zu diesen Schlagworten?
Schagginger: Zum größeren Teil sicherlich. Ich halte selbstlernende Algorithmen und die Weiterentwicklung neuronaler Netze prinzipiell für eine fantastische Geschichte. Aber man muss gut überlegen, was man wie nutzt. Aufgaben in der Automatisierungstechnik sind in der Regel mit analytischer Vorwärtsalgorithmik schneller, effizienter und fehlerfrei lösbar. Selbst bei Codition-Monitoring-Lösungen. Nur bei sogenannten Multivariablenproblemen macht künstliche Intelligenz wirklich Sinn. Der Rest ist im Moment ein medialer Hype. Speziell wenn KI als Verkaufsargument für eine SPS herhalten soll.
Wie geht es nach der Vorstellung der neuen CPUs weiter? Stellen Sie Ihr Angebot komplett auf Multicore um?
Schagginger: Bis auf weiteres wird es Single- und Multicore im Bachmann-Steuerungsportfolio geben. Denn auch in Zukunft brauchen nicht alle Anwendungen Mehrkern-CPUs. Es lässt sich aber schlecht vorhersagen, ob auf dem Halbleitermarkt in absehbarer Zeit überhaupt noch SPS-taugliche Prozessoren mit nur einem Kern zu bekommen sind. So könnte es durchaus passieren, dass sich in Zukunft diese Frage gar nicht mehr stellt. (mby)