Interview Matthias Schagginger, Bachmann Electronic, zum Thema Multicore

„Nicht mit dem Rest auf dem Markt vergleichbar“

Multicore ist in der industriellen Steuerungstechnik nicht immer gleich Multicore. Das beteuert Matthias Schagginger im Gespräch mit dem SPS-MAGAZIN. Der Leiter des Produktmanagements bei Bachmann Electronic stellt anhand der neuen CPU-Generation auf Mehrkernbasis dar, welche Missverständnisse es rund um die Leistungs- und Echtzeitfähigkeit von Multicore-Steuerungen für die Fertigungswelt gibt.

Das heißt, Sie scheuen auch keinen Leistungsvergleich mit den Multicore-Pendants Ihrer Wettbewerber?

Schagginger: Nein, absolut nicht. Der Benchmark ist letztendlich der Markt. Und weil unsere Kunden hohe Ansprüche haben, sorgen wir bei unseren Steuerungen dafür, dass es noch Luft nach oben gibt. Man kann ja nicht verlangen, dass die Kunden Updates und neue Funktionen immer auf die Leistung hin optimieren. Sie sollen sich rein um die Wertschöpfung in ihrer Domäne kümmern.

Führt dieser Ansatz nicht zu einer Überdimensionierung der Leistung?

Schagginger: Nein, der Anwender hat immer die Wahl. Die unterschiedlichen Performance-Klassen unserer Steuerungen haben alle die gleichen Grundeigenschaften und Schnittstellen. Das Engineering erfolgt immer auf der gleichen Plattform. Wird die Leistungsklasse gewechselt, muss nichts mehr neu programmiert oder kompiliert werden.

Welche Branchen haben bei Bachmann den Ausschlag für die neue Multicore-Generation gegeben?

Schagginger: Das Segment Marine und die Erneuerbaren brauchen das Mehr an Leistung großteils noch nicht. Entsprechend kam die Forderung aus unseren Zielmärkten Maschinenbau und Wind. Die Premiumanbieter aus dem Windbereich fordern uns und unsere Technik ja eh permanent. Noch größer war die Nachfrage allerdings aus dem Maschinenbau als Leitbranche der Automatisierungstechnik. Hier sind die Anwender nicht nur innovativ, sondern – was die neue Technik betrifft – auch mutig und durchaus experimentierfreudig.

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