Was muss ein Sensorik-/Visionhersteller zukünftig können, was er vor 25 Jahren noch nicht können musste?
Wanner: Ein zentraler Punkt ist die Software. Alle unserer Sensoren beinhalten schon heute Prozessoren und Speicher und fast alle können kommunizieren – das war vor 25 Jahren bei weitem nicht so. Durch diese Basis kann man natürlich auch die zukünftigen Anforderungen durch die Industrie 4.0 oder die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz erfüllen. Das Wissen und das Verständnis für Algorithmen und Kommunikationstechnologien sowie der Umgang mit großen Datenmengen wird immer wichtiger.
Ist es von Vorteil als mittelständisches Unternehmen mit sehr großen Marktbegleitern konkurrieren zu dürfen?
Wanner: Selbstverständlich: Nicht die Großen schlagen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. Das gilt in innovativen Märkten wie unseren noch viel mehr. Mich hat das immer nur motiviert. Unsere Entwicklung zeigt doch, welche Möglichkeiten wir noch haben! Zudem haben wir inzwischen eine Größe und auch Finanzkraft erreicht, in der wir viele Dinge tun können, die wir uns früher nicht hätten leisten können. Wir sind zu einem etablierten weltweiten Hersteller im Bereich optischer Sensorik und Bildverarbeitung geworden.
Welche Themen oder Produkte stehen bei Ihnen in naher Zukunft im Fokus?
Wanner: Ich kann Ihnen versichern, dass wir mehr innovative Ideen haben, als wir realisieren können. Es macht richtig Spaß, mit den Mitarbeitern die besten Ideen auszuwählen und zu realisieren. Wir haben gerade unsere neue Generation der Vision-Sensor-Familie Visor mit vielen neuen Features auf den Markt gebracht und werden diese noch weiter entwickeln. Ziel ist, die Vision-Sensoren noch leistungsfähiger und anwendungsfreundlicher zu machen. Auch bei der Sensorik arbeiten wir an Produkten, welche schwierige oder bisher nur unzureichend gelöste Aufgaben lösen. Dabei beobachten wir natürlich die Anforderungen aus der Industrie 4.0 mit den Schlagworten wie Losgröße 1, Predictive Maintenance, Serialisierung, Robotik, etc. und nicht zuletzt die Ressourcenverknappung bzw. den schonenden Umgang mit der Umwelt.