Radar-Füllstandsensoren in der Praxis

Einer für Alles – Füllstandmessung leicht gemacht

Ein Sensor für jede Anwendung - egal welche Flüssigkeit - das ist mit neuartigen Radar-Füllstandsensoren keine Utopie mehr. Seit rund zwei Jahren beweist sich die Technik in der Praxis. Schäumende, aggressive, trübe oder transparente flüssige Medien: Die Radarsensoren sind imstande, die Füllstände überall genau und zuverlässig zu messen. Eine Reihe konkreter Beispiele aus der Abwasseraufbereitung, der Chemie, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zeigen, wie weit diese Technologie der altbewährten Ultraschalltechnik voraus ist.
 Von überall Zugriff: Die Web-Applikation liefert umfangreiche Diagnosedaten in Echtzeit und das Inventory-Management-System zeigt auf einer grafischen Übersicht alle angeschlossenen Standorte und Anlagen.
Von überall Zugriff: Die Web-Applikation liefert umfangreiche Diagnosedaten in Echtzeit und das Inventory-Management-System zeigt auf einer grafischen Übersicht alle angeschlossenen Standorte und Anlagen.Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Prominent GmbH

Wenn es um den Einsatz kritischer Chemikalien, wie zum Beispiel hochprozentiges Wasserstoffperoxid geht, sind Anwender gezwungen, ein vollständiges und fehlerfreies Reporting der Verbräuche zu gewährleisten. Nationale Überwachungsbehörden legen den Anwendern hohe Nachweispflichten auf.

 Der Radar-Füllstandsensor Dulcolevel lässt sich per einfach installieren und konfigurieren.
Der Radar-Füllstandsensor Dulcolevel lässt sich per einfach installieren und konfigurieren.Bild: ProMinent GmbH

IIoT für ganzheitliches Fluidmanagement

Hier kann der IIoT-fähige Radar-Füllstandsensor Dulcolevel von Prominent in besonderer Weise punkten. In Verbindung mit einer Pumpe und der digitalen Vernetzung stellt der Sensor das fehlende Glied zum ganzheitlich digitalen Fluidmanagement dar. Ein Inventory-Management-Modul als Bestandteil der seit einigen Jahren bewährten Cloud-Plattform Dulconnex, ist ein weiterer Baustein dieses Systems. Es verknüpft die Aufgaben ‚Pumpen und Dosieren‘ mit der Füllstanderfassung lückenlos. Während die Web-Applikation umfangreiche Diagnosedaten in Echtzeit liefert, zeigt das Inventory-Management-System auf einer grafischen Übersicht alle angeschlossenen Standorte und Anlagen. Kritische Zustände springen bereits auf dem Dashboard über eine Farbcodierung ins Auge. Per Mausklick sind dann vollständige Datensätze zu allen installierten Geräten, Tanks und deren Füllstände sowie die Fördermengen und Verbräuche abrufbar. Somit sind nicht nur Betreiber, sondern auch Servicekräfte oder externe Dienstleister in der Lage, einen reibungslosen Betrieb sicher zu stellen. Geforderte Nachweise über die Verbräuche stehen jederzeit zur Verfügung. „Wir haben inzwischen verschiedene Anwender, die dieser besonderen Nachweispflicht unterliegen, mit Radar-Sensor und Cloud-Anbindung ausgestattet“, erklärt Daniel Marcolini, Produktmanager bei Prominent aus der Praxis. Abhängig von den Voraussetzungen vor Ort werden dazu im Wesentlichen drei verschiedene Anschlussoptionen genutzt.

Nachrüstung in der Praxis im Handumdrehen

Die am häufigsten anzutreffende Art, den Radar-Füllstandsensor in eine Anlagensteuerung einzubinden, erfolgt über den Standardanschluss 0/4-20mA. Dabei übernimmt eine angeschlossene SPS sowohl den Signalausgang als auch die Spannungsversorgung. Die von den Sensoren erfassten Füllstände gelangen über die SPS schließlich an die zentrale Leitwarte in Form von Prozent- oder Literangaben. Aktuell noch weniger gebräuchlich, aber dafür elegant, ist die zweite Anschlussoption an die digitale Prozessleittechnik: Hierbei wird die bereits vorhandene Kommunikations-Infrastruktur genutzt, indem Pumpe und Füllstandsensor mittels Dulconnex Blue App miteinander gekoppelt werden. Die App ist im Google- und Apple-Store frei erhältlich. App und Sensor erkennen sich automatisch und werden via Bluetooth gekoppelt. Während des Betriebs überträgt der Sensor die Füllstandwerte an die Pumpe. Von dort gelangen die Daten zusammen mit den Pumpeninformationen über Profibus, Profinet oder Modbus an die übergeordnete Leitstelle. „Weil Pumpe oder Dosiergeräte häufig in einem Anlagensystem verkabelt sind, lässt sich der Füllstandsensor also ohne weitere Verdrahtungsmaßnahme integrieren“, erklärt Marcolini den Vorteil der Bluetooth-Kopplung. Einzige Voraussetzung vor Ort: Pumpe und Sensor müssen innerhalb des Bluetooth-Empfangsbereichs von wenigen Metern installiert sein. Vor allem bei hohen Tanks zeichnet sich die App-Anbindung außerdem dadurch aus, dass das Ablesen der Füllstände und Bedienen des Sensors bequem mit dem Handy vom Boden aus erfolgen kann. Bei Anlagen, die ganz ohne Prozessleittechnik ausgestattet sind, gelingt die Integration von Füllstandsensor und Pumpe mittels eines IIoT-Gateways. Dieses übernimmt die Weiterleitung der Daten beider Module an die Cloud-Plattform. Die Koppelung von Pumpe und Sensor erfolgt wiederum über Bluetooth.

Sorglos-Betrieb durch digitales Fluidmanagement

Das vollständig digitale Fluidmanagement versetzt auch Betreiber, denen die Kompetenz für den Betrieb der eingesetzten Technik fehlt, in die Lage, ihre Anlagen kostengünstig aus der Ferne zu managen. Das ist zum Beispiel bei Hotelpools oder Farming-Applikationen häufig der Fall. Beide Male geht es darum, eine hohe Wasserqualität bereit zu stellen: Keimfreiheit und Hygiene für Badegäste und hohe Trinkwasserqualität für das Tierwohl. Kunden und Chemie-Lieferanten greifen hier einfach aus der Ferne auf die betreuten Anlagen zu und sind jederzeit über die Anlagenzustände informiert. Im Normalfall werden Chemikalienwechsel rechtzeitig ausgelöst, aber auch Anlagenprobleme oder Fehler lassen sich frühzeitig diagnostizieren.

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