Radar-Füllstandsensoren in der Praxis

Einer für Alles – Füllstandmessung leicht gemacht

Ein Sensor für jede Anwendung - egal welche Flüssigkeit - das ist mit neuartigen Radar-Füllstandsensoren keine Utopie mehr. Seit rund zwei Jahren beweist sich die Technik in der Praxis. Schäumende, aggressive, trübe oder transparente flüssige Medien: Die Radarsensoren sind imstande, die Füllstände überall genau und zuverlässig zu messen. Eine Reihe konkreter Beispiele aus der Abwasseraufbereitung, der Chemie, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zeigen, wie weit diese Technologie der altbewährten Ultraschalltechnik voraus ist.
 Der Radar-Füllstandsensor Dulcolevel lässt sich per einfach installieren und konfigurieren.
Der Radar-Füllstandsensor Dulcolevel lässt sich per einfach installieren und konfigurieren.Bild: ProMinent GmbH

Kontaktloses Messen

Geht es um aggressive Chemikalien – zum Beispiel in der chemischen Industrie – kommt ein weiterer Vorteil der Radartechnologie zum Tragen: Radarsensoren können Füllstände kontaktlos messen und arbeiten gleichzeitig präziser, zuverlässiger und sicherer als Ultraschallsensoren. Kontaktlos zu messen heißt, die Sensoren können außerhalb von Kunststofftanks angebracht werden und durch das Material hindurch den Füllstand erfassen. Das bringt Vorteile mit:

  • Jede Öffnung an einem Tank erhöht das Risiko für Menschen, die sich in dessen Nähe aufhalten.
  • Der Sensor kommt nicht in Kontakt mit aggressiven Medien.
  • Ein eventuell fälliger Tankwechsel ist viel einfacher umsetzbar.

Automatisierte Lösung für Abwasserwerke

Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist eine automatisierte Lösung für die Abwasseraufbereitung, die vielfach in Abwasserwerken zum Einsatz kommt. Sie ist aber grundsätzlich für jede Anwendung geeignet, in der Flockungshilfsmittel dabei helfen, Feststoffe im Abwasser zu binden, zu entwässern und dadurch leichter abzuscheiden. Herzstück der Anwendung ist eine Ultromat-Polymeranlage von Prominent, in der Flüssigpolymer und Polymerfeststoff in zwei Kammern zu einer gebrauchsfähigen Polymerlösung heranreifen, um in einer dritten Kammer dann schließlich für die Dosierung bereitzustehen. Hier erfasst ein Dulcolevel-Radarsensor den Füllstand. Bei abfallendem Niveau wird neues Polymer angesetzt, so dass dieses Mehrkammerprinzip eine kontinuierliche Prozessführung ermöglicht. Die Niveaumessung erfolgt hochpräzise über den geschlossenen Kunststoffdeckel, wodurch die luftempfindliche Lösung in hoher Qualität zur Verfügung steht.

Bei Neuanschaffung auf Konnektivität achten

Aufgrund ihrer vielen Vorteile ist für Markus Sharpe, Direktor Digitalisierung bei Prominent klar: „Die Radartechnik wird über kurz oder lang die klassische Ultraschalltechnik in der Füllstandsmessung ablösen. Zu stark wiegen die Vorzüge bei annähernd gleichen Kosten.“ Wer seine Anlage aufrüsten möchte, dem rät er dringend, auf die Konnektivität seiner Geräte und Sensoren sowie die Option einer Cloud-Anbindung zu achten. Zudem betont er, dass es nicht viele Anbieter auf dem MArkt gibt, die dieses komplette System aus Tank, Pumpen, Dosiersystemen und Füllstandsensor mit voller Konnektivität zu einer übergeordneten Cloud-Plattform mit API-Schnittstelle und Inventory-Management anbieten.

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