Interview mit Ralf Güthoff, General Manager bei Raycap

Hohe Kompetenz bei Kernkomponenten

Wer im deutschen Steuerungs- und Schaltanlagenbau über das Thema Blitz- und Überspannungsschutz nachdenkt, dem fällt die Firma Raycap nicht unbedingt als Erstes ein. Dies zu ändern hat sich Ralf Güthoff, seit 2018 General Manager beim Unternehmen aus Garching bei München, auf die Fahnen geschrieben. Was die Raycap-Lösungen ausmachen, erläutert er im Gespräch mit dem SCHALTSCHRANKBAU.

Wie sieht es mit den nationalen und internationalen Zertifizierungen für Ihre Produkte aus?

Güthoff: Zunächst einmal besitzen alle unsere Produkte ein VDE-Kennzeichen. Zudem haben wir im Jahr 2018 in Slowenien eine neue Fertigung aufgebaut, die VDE-geprüft ist, ebenso wie unsere Produktionsstätte in Drama, einer Stadt in Nordgriechenland. Dies bedeutet, dass wir in der Lage sind, entsprechende VDE-Typprüfungen selbstständig und fachgerecht bzw. normativ durchzuführen. Hierzu werden wir regelmäßig durch den VDE auditiert. Zudem besitzen wir eine UL-Zertifizierung für den nordamerikanischen Markt, so dass unsere Produkte weltweit sämtliche Anforderungen erfüllen.

Gibt es weitere Alleinstellungsmerkmale Ihrer Überspannungsschutz-Lösungen?

Güthoff: Eine weitere Besonderheit sind sicherlich unsere Monitoring-Systeme, die wir für unseren Überspannungsschutz entwickelt haben. Mithilfe dieser Überwachungsfunktion lässt sich die Funktionstüchtigkeit eines Systems ortsunabhängig überprüfen, was vor allem für Anwendungen in der großflächigen Applikation, wie z.B. Prozessanlagen, von großem Vorteil ist.

Ist seit der Verbindlichkeit der Normen VDE0100-443 und VDE0100-534 ab 14. Dezember 2018 das Bewusstsein hinsichtlich des Blitz- und Überspannungsschutzes bei den Schaltanlagenplanern und -bauern größer geworden?

Güthoff: Es ist definitiv mehr auf dem Radar, allerdings besteht auch noch eine große Unsicherheit, was die konkrete Umsetzung der Normen betrifft. Der Klassiker ist: Ja, es gibt eine neue Norm, daher kaufe ich ein Gerät und schaue, wo es im Schaltschrank noch eine Lücke gibt. Der bloße Einbau eines Blitz- und Überspannungsschutzes bedeutet aber nicht automatisch den Schutz einer Anlage. Er sollte auch fachgerecht ausgeführt sein. Was die Kundenberatung hinsichtlich des richtigen Einbaus eines Überspannungsschutzes anbelangt – und da beziehe ich unsere Marktbegleiter ausdrücklich mit ein -, haben die Hersteller bereits viel Aufklärungsarbeit geleistet. Raycap jedenfalls führt regelmäßig Seminare und Trainings durch, die durch den ZVEH zertifiziert sind. Die Teilnehmer an diesen Veranstaltungen erhalten seitens des ZVEH Punkte und können so ihre E-Marken-Partner-Kompetenz nach außen tragen. Die Akzeptanz dieser Fortbildungen ist glücklicherweise recht hoch. Wir bieten darüber hinaus unseren Kunden auch persönliche Beratungen an bzw. unsere Applikationsingenieure designen auch die Produkte in die Applikation.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: EPLAN GmbH & Co. KG
Bild: EPLAN GmbH & Co. KG
Voller Durchblick für alle

Voller Durchblick für alle

Zur SPS 2022 wurde Eplan Smart Mounting gelauncht. Jetzt ist die neue Version 2024 verfügbar. Mit den neuen Dashboards haben Fertigungsleiter künftig alle Aufträge im Blick. In einer einzigen Ansicht – und ganz ohne Rundgang durch die Fertigung. Das sichert vollen Überblick und sorgt dafür, dass alle Ressourcen bestmöglich ausgeschöpft werden. Auch das Personal in der Fertigung erhält weitere Unterstützung: Per Scan einer Komponente zeigt die Software exakt an, wo diese verbaut werden muss.

mehr lesen
Bild: MJ Gerüst
Bild: MJ Gerüst
Mehr Effizienz 
im Anlagenbau

Mehr Effizienz im Anlagenbau

Für die Kabelführung in seinen neuen Roboter-Fertigungsanlagen zwischen Schaltschränken und Fertigungseinheiten hat sich MJ-Gerüst für den Pflitsch Kanalservice entschieden: Maßgeschneiderte Kabelkanäle liefert der Hersteller terminsicher und einbaufertig als Baugruppe in die neue Produktionshalle.

mehr lesen
Bild: IMS Connector Systems GmbH
Bild: IMS Connector Systems GmbH
Intelligente Anschlusstechnik für die Industrieautomation

Intelligente Anschlusstechnik für die Industrieautomation

Mit zunehmender Digitalisierung müssen immer mehr Leistungselektronik, Mess- und Sensortechnik auf kleinem Raum verbaut werden. Deshalb braucht es möglichst kompakte, miniaturisierte Lösungen, die sich auf der Feldebene mit geringem Platzbedarf installieren lassen. Der Anbieter für Hochfrequenz-Verbindungstechnik IMS Connector Systems hat einen intelligenten Steckverbinder entwickelt, mit dem sich die Zustandsüberwachung des Energiebezugs direkt in die Anschlusstechnik verlagern lässt.

mehr lesen
Bild: Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH
Bild: Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH
Einfach, dicht

Einfach, dicht

Thermisch stabil und von hoher dielektrischer Durchschlagskraft: SF6-Gas wird aufgrund seiner guten Eigenschaften in gekapselten Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen als Isolier- und Löschgas eingesetzt. Es ist zwar ungiftig, muss aber wegen des hohen Treibhauspotenzials in einem geschlossenen Kreislauf verwendet werden. Seit mehr als einem halben Jahrhundert liefert das bayerische Unternehmen Dilo Geräte und Anlagen für die emissionsfreie Handhabung dieses Gases und setzt beim Kabelmanagement für das einfache und sichere Handling auf das KDS-Programm von Conta-Clip.

mehr lesen