Block-I/O mit SPS: Intelligenz direkt an die Maschine

Willkommen im Steuerparadies

Mit Codesys-programmierbaren Block-I/O-Modulen geht Turck den nächsten Schritt auf dem Weg der Dezentralisierung von Maschinenintelligenz. Die kompakten IP67-Steuerungen bieten ausreichend Performance, um viele Aufgaben autark zu steuern. Master- und Slave-Schnittstellen ermöglichen zudem den Einsatz als Protokollkonverter. So lassen sich ältere Maschinen mit modernen ethernetbasierten Anlagen verknüpfen. Für Steuerungsaufgaben mit Bedienungs- und Visualisierungsanforderungen gibt es zudem eine neue HMI/SPS-Serie.

Zahlreiche Schnittstellen

Diese unterschiedlichen Einsatzszenarien ergeben sich aus der hohen Performance und der Vielzahl der Kommunikationsschnittstellen von TBEN-L-PLC: Als Master unterstützt das Gerät neben den Industrial-Ethernet-Protokollen Profinet, Ethernet/IP und Modbus TCP auch Modbus RTU, CANopen und SAE J1939. Die seriellen RS232- und RS485-Schnittstellen können auch frei in Codesys verwendet werden. Daneben bietet die Block-I/O-Steuerung acht universelle I/O-Kanäle zur direkten Anbindung von Sensoren und Aktoren. In den Ethernet-Netzwerken Profinet, Ethernet/IP und Modbus TCP sowie in Modbus RTU- und CANopen-Netzwerken kann TBEN-PLC auch als Slave (bzw. Device) agieren, was den Einsatz als Protokollkonverter ermöglicht. Die Steuerung kann beispielsweise als CANopen-Manager eines mit CANopen vernetzten Maschinenmoduls agieren und dieses an eine Anlage anbinden, die mit Profinet vernetzt ist. Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung der Industrie kann die SPS so bestehende Maschinenkonzepte fit machen für die Herausforderungen einer eng vernetzten, hochflexiblen Produktion. Damit gibt Turck eine Antwort auf die Frage, wie denn bestehende Maschinen und Anlagen im Zug der Evolution einer Industrie 4.0 von den Effizienzsteigerungen und optimierten Transparenz und Produktionsplanung profitieren können.

Trend zur Modularisierung

Ein weiteres Einsatzszenario von TBEN-L-PLC ist die Steuerung einzelner Maschinenmodule. Der Trend zur Modularisierung treibt Maschinenbauer schon einige Jahre um. Der Mehrwert kleinerer, autarkerer Einheiten ergibt sich aus der flexiblen Kombination von Modulen zu einer Lösung, die dem Kundenwunsch am ehesten entspricht. Der Maschinenbauer will weg von Unikaten. Um seinem Kunden dennoch eine auf ihn abgestimmte Lösung anbieten zu können, sind modularisierte Maschinen und Anlagen ein Kompromiss, der beide Seiten zufrieden stellen soll. Gerade bei Maschinenmodulen muss häufig abhängig von der Kombination der Module entschieden werden, wo das Zentrum der Maschine liegt und damit die Steuerung. Mit der TBEN-L-PLC hat jedes Modul seine eigene Steuerung an Bord, die als Master oder Slave agieren kann. So kann der Maschinenbauer von Maschine zu Maschine neu entscheiden, wo die Intelligenz der Maschine liegt. Die Hardware setzt ihm hierbei keine Grenzen. Zur Verknüpfung von zwei Modulen müssen dann nur noch die beiden Leitungen für Kommunikation und Energieversorgung miteinander verbunden werden. Da Turck neben I/O- und Steuerungstechnik auch Leistungsversorgung und Sicherheitstechnik in IP67 im Programm hat, ist selbst für diese Geräte kein Schaltschrank mehr erforderlich. In der Sicherheitstechnik hat Turck mit seinem hybriden IP67-Safety-I/O-Modul TBPN schon mal vorgelegt. Das Modul bietet neben vier sicheren I/Os für Profisafe zwei universelle I/Os, die als Ein- oder Ausgang genutzt werden können, sowie zwei I/O-Link-Master-Ports, die die Flexibilität des Safety-Moduls abermals steigern.

HMI/SPS für Bedienung und Visualisierung

Auch zur Maschinenbedienung steht eine neue Lösung zur Verfügung: Die TX500-HMI-Steuerungen mit hochwertigen Touchdisplays und schnellem Prozessor bieten eine ähnliche Schnittstellenvielfalt wie TBEN-L-PLC und eignen sich überall dort, wo neben der Maschinensteuerung auch die Bedienung und Visualierung von Prozessen erforderlich sind. Jedes TX500 verfügt über Profinet-Master, Ethernet/IP-Scanner und einen Modbus-TCP- sowie Modbus-RTU-Master. Bei den beiden Modbus-Protokollen können die HMIs auch als Slave betrieben werden. Codesys 3 erlaubt auch im TX500 eine schlanke und einfache Programmierung der Steuerungs- und Visualisierungsfunktionen. Die neueste Prozessortechnik der Geräte garantiert einen flüssigen Ablauf rechenintensiver Prozesse bis hin zu Bewegtbild-Visualisierungen. Dank des hochauflösenden TFT-Displays mit 64.000 Farben werden Grafiken und Animationen ansprechend und performant dargestellt. Die Frontseite der TX500-Reihe erfüllt die Schutzart IP66. Anschlussseitig stehen zwei RJ45-Ethernet-Ports, eine serielle Schnittstelle für RS232 oder RS485 sowie zwei USB-Ports zur Verfügung. Ein zusätzlicher Slot für SD-Karten erlaubt das Erweitern des internen Datenspeichers von 128MB. Turck bietet drei Varianten der TX500-Serie an, die sich in Displaygröße und Auflösung unterscheiden: zwei 16:9-Displays mit 7 oder 13″ (TX507 und TX513) und ein 10″-Gerät im 4:3-Format (TX510). Die beiden kleineren Displays bieten 800×400 Pixel, während das große TX513 1280×800 Bildpunkte auflöst.

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Hans Turck GmbH & Co. KG

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