Generische Interaktion über Interfaces
Der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Objekttypen erfolgt bei OOP über sogenannte Interfaces. Für die unterschiedlichen Interaktionen werden die passenden Interfaces definiert. Die Beschreibung eines Objekttyps (Klasse) implementiert die für ihn relevanten Interfaces und stellt damit die Kommunikationsmechanismen bereit. Mit dieser Kenntnis ist nun ein gezielter Datenaustausch zwischen den Objekten möglich, ohne die Kapselung aufzubrechen. Damit sind die Interaktionen zwischen verschiedenen Objekten generisch realisierbar. Unterschiedliche Objekttypen sind somit in einer Anlage beliebig kombinierbar, ohne zusätzlichen Programmieraufwand für die Objektverbindung. Darüber hinaus lassen sich Objekte beliebig weiterentwickeln, ohne die bestehenden Kommunikationsmechanismen zu beeinträchtigen. Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Interfaces besteht darin, dass sich eine gezielte Vereinbarung von diesen zwischen verschiedenen Entwicklungsabteilungen treffen lässt. Das erlaubt eine unabhängige Software-Entwicklung. Wartezeiten aufgrund noch fehlender Zulieferung von einem Bereich lassen sich so vermeiden bzw. minimieren.
Schrittweise umsteigen
Der zunehmende Umfang der Programme und der damit steigende Pflegeaufwand erzwingen förmlich die Nutzung von objektorientierten Methodiken. Damit lassen sich die Zusammenhänge der Software einfach und übersichtlich beschreiben, der Programm-Code ist gut lesbar und es fällt leichter, den Überblick zu behalten. Das Engineering-System Simotion Scout unterstützt den Programmierer komfortabel, auch bei der Nutzung der objektorientierten Programmierung. Die prozedurale und objektorientierte Programmierung können so koexistieren. Somit sind bisher erstellte Programme weiterhin nutzbar und eine schrittweise Erweiterung oder Umstellung auf objektorientierte Programme ist problemlos möglich. Das Engineering-System stellte von Anfang an einen objektorientierten Ansatz auf Basis von technologischen Objekten (TOs) im System bereit. Mit der Version 4.5 wird dieser Ansatz nun um anwenderdefinierte Objekte erweitert.
Auf Dauer effektiver
Objektorientiertes Programmieren besitzt das Potenzial, die Effizienz der Software-Erstellung zu steigern, den Pflegeaufwand zu reduzieren und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Maschinenbaus zu sichern. Der neue Ansatz setzt jedoch eine entsprechende Planung und ein geeignetes Softwaredesign voraus. Beides erfordert einen gewissen Lernprozess und ein Umdenken in der Softwareerstellung. Siemens unterstützt die Anwender dabei mit aufeinander aufbauenden, praxisorientierten Anwendungsbeispielen.