Feldbusse und Industrial-Ethernet-Standards

News der Nutzerorganisationen

Neben dem breiten Spektrum an Komponenten- und Lösungsanbietern präsentieren sich auch die Nutzerorganisationen der Feldbus- und Ethernet-Standards auf der SPS IPC Drives in Nürnberg. Mit im Gepäck: Viele Beispielapplikationen, Protokollerweiterungen und natürlich neue Produkte.

Spezifikation für Profinet und CC-Link IE

Auf der SPS IPC Drives im vergangenen Jahr hatten CLPA und Profibus & Profinet International (PI) eine Partnerschaft angekündigt, mit dem Ziel der nahtlosen Kommunikation zwischen CC-Link IE und Profinet. Auf der diesjährigen Messe wollen die beiden Nutzerorganisationen eine entsprechende gemeinsame Spezifikation veröffentlichen. Sie soll die Einhaltung der Zusicherung unterstreichen, die beiden Netzwerke kompatibel zu machen, um die Bedürfnisse von Endanwendern sowohl in Asien als auch in Europa zu erfüllen. Weiterhin wird die CLPA unter dem Namen CC-Link IE Field Network Basic die jüngste CC-Link-IE-Version vorstellen, die 100MBit-Geräte durch bloße Software-Implementierung auf Master- und Geräteebene kompatibel macht. Sie soll auch solchen Unternehmen den Zugang zu CC-Link IE erschließen, deren Geräte noch kein GBit-Ethernet unterstützen. Vorhandene 100MBit-Geräte können nun durch reine Software-Entwicklung CC-Link-IE-kompatibel gemacht werden. Durch den Verzicht auf spezielle Hardware wird so die Implementierung von Master-Stationen auf Industrie-PCs vereinfacht. Zu guter Letzt erhöht die neue Version die Kompatibilität mit anderen Ethernet-Standards, die TCP/IP und UDP/IP verwenden. Die neue Basic-Version soll für eine insgesamt abgerundete Lösung für alle Marktebenen sorgen. Unternehmen, die hohe Performance anbieten möchten, können Lösungen der GBit-Version wählen, während diejenigen, die vorerst bei 100MBit-Ethernet bleiben möchten, über den Basic Mode profitieren können. Maschinenbauer und Endanwender bekommen bei der Spezifikation von CC-Link-IE-Systemen also eine größere Auswahl.

1.900 zertifizierte Produkte

Ein aktuellen Thema bei der AS-i-Nutzerorganisation ist die Zertifizierung. Mit dem mittlerweile 1.900 AS-i-Zertifkat, das für die Siemens-Module des Typs analog AS-i SlimLine Compact ausgestellt wurde, rückt 2.000er-Marke immer näher. Die AS-Interface-Organisation geht davon aus, diese Marke schon im Jahr 2017 zu überschreiten. Durch die zertifizierte Kompatibilität kann AS-Interface die Produkte unterschiedlicher Hersteller in einem Netzwerk verbinden. Schon mit der ersten Spezifikation wurde die Zertifizierung mit den ersten Prüfrichtlinien ausgearbeitet. Das Zertifizierungszeichen auf den Produkten bestätigt die Einhaltung des AS-i-Standards. Er hat damit eine durchgängige Systemqualität erreicht, die sich nicht an einzelnen Herstellern festmacht. Der Anwender kann damit genau das Produkt finden und wählen, dass in seiner Applikation optimal passt. Das System hat bereits eine Basis von 33 Millionen installierten Knoten im Feld.

Neue Planungsrichtlinie

Auch bei IO-Link gibt es Neuigkeiten. So bietet z.B. eine neue Planungsrichtlinie der IO-Link-Firmengemeinschaft bietet interessierten Anwendern Unterstützung bei der Planung von Automatisierungsanlagen mit IO-Link-Devices. In einer handlungsorientierten Form werden die bei der Planung erforderlichen Tätigkeiten Schritt für Schritt beschrieben. Als Grundlage für diese Planungsrichtlinie dient die Spezifikation Version 1.1.2 des Standards. Ausgehend von einer kurzen Beschreibung und der Positionierung in der Automatisierungspyramide geht die Richtlinie auf die Vorteile von IO-Link ein. Im Weiteren werden an einer exemplarischen Beispielanlage die Teilaufgaben der elektrotechnischen Planung aufgezeigt und gelöst. Als Beispiel für die Planung wurde eine Förderbandanlage gewählt, die aus mehreren Förderbändern besteht. Diese Förderbänder basieren auf einem einheitlichen Grundmodul. An den Förderbändern sind unterschiedliche Typen von IO-Link-Devices vorgesehen.

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