Industrie – digitalisiert und vernetzt
Um die Lösung zu installieren, müssen zunächst alle technischen Details in Scada oder SPS aufbereitet werden. Dazu gehören anlagentechnische Spezifikationen statischer Art wie Aufbau und Funktionsweise, aber auch flexible Daten wie Füllvolumen, Druck oder Leistung. Damit das Modul Cosmic diese Daten auslesen kann, stellt Actemium ein passendes Programmiergerüst bereit. Anlagen und Maschinen identifiziert das System entweder mittels optischer Bilderkennung oder QR-Codes.
Die auf den mobilen Endgeräten installierte Fieldbit-App empfängt, bearbeitet und leitet während des Einsatzes alle Daten in Echtzeit über WLAN. Je nach vorhandener Bandbreite erfolgt die Videoübertragung von QVGA-Qualität (320 x 240 Pixel bei 250 kB/sec) bis hin zu HD-Ready-Qualität (1280 x 720 Pixel bei 500 kB/sec). Der Helpdesk (Teil des Hero-Moduls), über den ein Experte am Computer die vom Techniker an der Maschine aufgenommenen Daten empfängt, läuft über eine Web-Applikation auf HTML5-Basis. Über Mobilfunk (3G oder 4G) halten beide Mitarbeiter Kontakt zueinander.
Ran an die Maschine – online und offline
„Im Einsatzfall greifen alle Komponenten der vier Module wie Zahnräder exakt ineinander und unterstützen den Träger gleich in mehreren Bereichen“, so Bastings. Wie stark die Lösung die Fähigkeiten eines Technikers in der Praxis erweitert, zeigt das folgende Beispiel: Soll an einer Maschine etwa ein Ersatzteil ausgewechselt werden, begibt sich der zuständige Mitarbeiter mit der AR-Lösung zum Einsatzort. Dort angekommen, scannt er über die Fieldbit-App die betreffende Maschine etwa über einen QR-Code ein. Mittels AR-Technik legt die Lösung nun digitale Hinweisgrafiken, Schaltpläne oder ganze Anlagenteile auf das reale Kamerabild. Auch der hinzugeschaltete Experte sieht das Kamerabild zusammen mit den eingeblendeten Grafiken. Beiden Mitarbeitern wird nun das auszuwechselnde Ersatzteil direkt auf dem Bildschirm digital angezeigt. Daraufhin können alle anstehenden Arbeitsschritte virtuell nacheinander dargestellt und gleichzeitig per Funk erklärt werden. Selbst ohne Verbindung über WLAN ist die Lösung im Offline-Modus einsatzbereit: In diesem Fall müssen zunächst Fotos von der entsprechenden Anlage gemacht werden (offline). Daraufhin geht der Mitarbeiter an einen Ort mit Netzempfang und schickt die Bilddateien an den Experten am Helpdesk (online). Dieser legt die AR-Grafiken auf die Fotografien und schickt diese wiederum an den Mitarbeiter vor Ort. Nun kann der Techniker sich zurück zur Anlage begeben und im Offline-Modus die Bilddateien zusammen mit der AR-Technik laden.
Lizenzmodelle bieten Flexibilität
Die tägliche Kontrolle von Anlagen muss jeder Betreiber leisten. Aber nicht jede Anlage verfügt über die gleichen Anforderungen hinsichtlich der Wartungsintensität – je kleiner die Betriebsstätte desto seltener sind aufwendige Maintenance-Verfahren. Um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, bieten Actemium und Fieldbit für ihre Lösung ein Lizenzmodell mit zwei Optionen an: ein 24-Stunden-Modell (Instant License) sowie die Gesamtlösung mit monatlicher Laufzeit (Hero Enterprise License). Für kleinere und weniger wartungsintensive Anlagen empfiehlt sich die Instant License, die ideal für einen einzelnen Einsatz (Ticket) ist. Darin enthalten ist das Modul Hero mit 24-Stunden-Support sowie der Helpdesk mit maximal vier Stunden Support. Dank des Prinzips Pay-per-use (PPU) kann eine solche Lizenz im Vorfeld erworben und muss erst nach ihrem Einsatz bezahlt werden. Vollumfänglichen Zugang erhalten Kunden durch die Hero Enterprise Lizenz, die im Monatszyklus zur Verfügung steht. Sie bietet alle Funktionen, ermöglicht eine unbegrenzte Anzahl an Einsätzen (Tickets) und hat keine Plattformeinschränkungen (Web, Smartglasses, Smartphone etc.).