Wie wertvoll eine umfangreiche Instandhaltung ist, hat 2015 die Deutsche Akademie für Technikwissenschaften untersucht: Demnach „erwirtschaftet die Instandhaltung umgerechnet Anlagenverfügbarkeiten und Produktivitätswerte für die deutsche Industrie mit einem Gegenwert von rund einer Billion Euro jährlich“. Das zeigt, warum schnelle und gewissenhafte Wartungsarbeiten ein entscheidender Erfolgsfaktor für einen kosteneffizienten Produktionsprozess sind. Eine neue Lösung von Fieldbit und Actemium, der auf die Industrie ausgerichteten Marke von Vinci Energies, schafft es mittels Augmented Reality (AR), die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen noch zuverlässiger und damit profitabler zu machen.
Digitaltechnik bringt die Industrie auf ein neues Level
„Mittlerweile sind moderne Anlagen so komplex, dass selbst Top-Ingenieure bei der Wartung an ihre Grenzen stoßen und daher von speziell ausgebildeten Kollegen unterstützt werden. Würden die Techniker vor Ort sich auf eigene Faust einarbeiten, wäre allein der Zeitaufwand zu groß und nicht mehr wirtschaftlich“, erklärt Edwin Bastings, Account Manager bei Actemium. „Wir kamen auf die Idee, Mitarbeitern mittels moderner Digitaltechnologie ein besonders umfangreiches Rüstzeug an die Hand zu geben. Sie sollten damit auf Anhieb und ohne aufwendige Einarbeitung auch hochspezielle Aufgaben erledigen können.“ Die Lösung ist eine Kombination aus Augmented Reality Technik und Bild- sowie Tonübertragung, die die Leistungsfähigkeit des Nutzers deutlich steigert. So kann der Träger in Echtzeit wahlweise über Smartphone, Tablet oder Smartglasses auf eine Reihe digitaler Hilfsmittel zurückgreifen, die ihn dabei unterstützen, analoge Anwendungsfälle schneller sowie effizienter auszuführen – und das selbstständig.
Komplett modularer Aufbau
Das Grundgerüst ist die sogenannte Fieldbit-Suite, die aus vier Modulen besteht: Hero (interaktive AR-Collaboration, ‚Out-of-the-box‘), Cosmic (Datenzugriff und -anzeige), Logic (digitales Schrittprogramm) und Knowledge (Cloud-/Server-Datenbasis). Die Module lassen sich je nach individuellem Kundenwunsch von ihrer technischen Ausführung her unterschiedlich umsetzen. So kann etwa die Datenspeicherung und -übertragung wahlweise über eine Cloud (Private, Public, Hybrid) oder als On-Premises-Modell über die lokalen Server des Unternehmens erfolgen.
Ein konkretes Beispiel für den Aufbau
Die verschiedenen Daten werden von der Public Cloud eines externen Anbieters über die drei Instanzen Fieldbit-Management-Server (Nutzerzahlen, Tickets), Fieldbit-Chat-Server (Chatnachrichten) sowie Fieldbit-Storage (Bilder, Video, AR) bezogen. Währenddessen laufen die Fieldbit-Web-Applikation (Desktop-PC) sowie die Fieldbit-App (Smartphone, Smartglasses etc.) über das kundeneigene Netzwerk. Zudem erfolgt die Synchronisation der Video-Signale über den etwa mit https gesicherten, offenen Standard WebRTC (Web Real-Time Communication). Voraussetzung für die mobilen Endgeräte des Kunden (Smartphone oder Tablet) sind die Betriebssysteme Apple iOS oder Android. Daneben können verschiedene Smartglasses-Modelle zum Einsatz kommen, beispielsweise von Epson oder anderen Geräten auf Android-Basis.