Komponenten- und Materialwahl bei Kabel/Steckverbinder-Baugruppen

Anatomie der Highspeed-Verbindungstechnik

Ohne Highspeed-Verbindungstechnik keine Smart Factory: Die schnell getakteten Prozesse und komplexen Anlagen der Industrie 4.0 leben von der Highspeed-Datenübertragung - idealerweise in Echtzeit. Doch mit steigenden Bitraten, Signalfrequenzen sowie wachsenden Übertragungsstrecken wird die Datenverbindung immer anfälliger für unerwünschte Effekte. Dies stellt besondere Herausforderungen an die zugehörige Verbindungstechnik.

Einer der augenscheinlichsten Qualitätsindikatoren der Highspeed-Datenverbindung ist die Signallaufzeit. Darunter versteht man die Zeit in Millisekunden, die ein Signal vom Sender bis zum Empfänger benötigt. Die Latenz wächst mit der Entfernung zwischen Sender und Empfänger. Zudem hat das Material Einfluss auf die Geschwindigkeit der Signalausbreitung. Ein gängiges Beispiel ist dabei der Geschwindigkeitsvorteil von Glasfaserkabeln im Vergleich zu traditionellen Kupferkabeln.

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Je höher die Signalfrequenz und je länger die Übertragungsstrecke, desto anfälliger wird die Verbindung für unerwünschte Effekte wie Einfügeverluste, Verzerrungen, Rauschen oder Übersprechen. Bei der Materialwahl und der Komponentengeometrie von Highspeed-Baugruppen ist Liebe zum Detail daher ein Qualitätsgarant. Aber auch klassische Themen der Verbindungstechnik wie die Abschirmung gegen elektromagnetische Interferenzen (EMI) sowie die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

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