Uns ist bewusst, dass eine exakte Detektion der Fehlerbilder, wie zum Beispiel die genaue Identifikation des verschlissenen Lagers, nur in Zusammenarbeit mit unseren Kunden möglich wird, die den Aufbau ihrer Maschine kennen und die Fehlerbilder klassifizieren können. Aber wir können im ersten Schritt einen Detektor für Auffälligkeiten liefern. Machen Sie sich gerne an der SPS in Nürnberg selbst ein Bild vom aktuellen Stand der Entwicklung.
Wie heben Sie sich von bestehenden Lösungen ab?
Wie schon erwähnt, heben wir uns z.B. bei unserer Predictive-Maintenance-Lösung in der Form von anderen ab, dass wir nicht einfach einen zusätzlichen Vibrationssensor im Motor verbauen, sondern auf der bestehenden Hardware aufsetzen. Im Allgemeinen unterscheiden wir uns dahingehend, dass wir kein Softwareunternehmen sind, welches jegliche Art der Lösung anbietet, sondern dass wir Lösungen zugeschnitten für die Antriebstechnik und die Regler von Dunkermotoren entwickeln. Hier liegt unser Kern-Knowhow und natürlich fühlen wir uns auch in der Anbindung anderer Antriebe wohl, alles darüber hinaus sehen wir aber nicht unbedingt als unser Spielfeld an.
Welche Entwicklung sehen Sie für die Zukunft?
Aktuell sehe ich einen sehr starken Trend im Markt hin zur Produktdatenbereitstellung über die Verwaltungsschale. Hier sehe ich auch für die Zukunft die Basis, um die Themen zusammenzubringen. Ich denke, dass zukünftig auch ein Predictive-Maintenance-Service einfach an eine Verwaltungsschale angebunden werden kann. Ich stelle mir folgendes Szenario vor: Bei der Auslieferung wird eine Instanz der Verwaltungsschale, AAS, an den Kunden übergeben. In der Kundenumgebung werden die während des Betriebs anfallenden Live-Daten des Motors abgelegt. Möchte der Kunde dann unseren Predictive-Maintenance-Service nutzen, kann er diesen bei uns über die AAS hinzu buchen. In diesem Fall werden die beiden Instanzen der Verwaltungsschale, die bei uns und die bei unserem Kunden miteinander synchronisiert. Entweder werden die Daten dann on-demand temporär vom Service genutzt oder wir als Komponentenhersteller kaufen im Gegenzug die Live-Daten für die Analyse unserer Motoren von unserem Kunden zurück. In jedem Fall würde so eine geschlossene Transaktion entstehen. Das Thema der Datenhoheit wäre auch klar geregelt, da es ein willentlicher Akt wäre, die Daten zu verkaufen oder gegen einen klar benannten Mehrwert zur Verfügung zu stellen. Ob die Ansätze dann exakt so aussehen, wird sich zeigen. Gedanklich zeigen im Moment sehr viele Indikatoren in diese Richtung.