Bürstenlose Flachmotoren bewegen flexible AMR

Autonome Schlepproboter für schnelle Intralogistik

Die autonomen Schlepproboter ATR (Autonomous Towing Robot) von Tractonomy Robotics beschleunigen das Materialhandling. Sie können auch für das Be- und Entladen von Wagen in Lastwagen eingesetzt werden und stellen so einen kostengünstigen Ersatz für konventionelle Routenzüge und Förderanlagen sowie eine sicherere und automatisierte Alternative zu Gabelstaplern dar. Ein wesentlicher Bestandteil dabei sind bürstenlosen Flachmotoren von Maxon, die sich besonders für begrenzte Platzverhältnisse eignen.
 Der ATR1 kann Wagen jeder Bauart mit einem Gewicht bis zu 400kg bei Geschwindigkeiten von mehr als 1m/s ziehen
Der ATR1 kann Wagen jeder Bauart mit einem Gewicht bis zu 400kg bei Geschwindigkeiten von mehr als 1m/s ziehenBild: Tractonomy Robotics BV

Der ATR1 kann Wagen jeder Bauart mit einem Gewicht bis zu 400kg bei Geschwindigkeiten von mehr als 1m/s ziehen. Mit Unterstützung eines speziellen Navigationsmoduls dockt der Roboter innerhalb von 20s präzise und verlässlich an, kann freie Stellplätze erkennen sowie Wagen autonom parken. Das Navigationssystem setzt Kameras sowie Computervisions-Feedback ein. Die Steuerungsgenauigkeit basiert auf der Reaktionsschnelligkeit der Motoren.

Bedarf an Schwerlastschleppern

Aufgrund von Anfragen für das Schleppen von größeren Nutzlasten, beispielsweise von Blechen mit einem Gewicht von 800kg und mehr, entwickelte Tractonomy Robotics den ATR2, mit einem adaptiven Doppelarm-Andocksystem. Damit kann der Roboter eine ganze Reihe unterschiedlicher Wagengrößen handhaben. Tractonomy plant den ATR2 in einer Standard-Drehmoment-Ausführung sowie als Variante mit hohem Drehmoment zu produzieren. Die Zuglasten sollen jeweils 600 und 800kg betragen, wobei Geschwindigkeiten von 1,8 bis 2,5m/s (6,5 bis 9km/h) erreicht werden.

Bei Abmessungen von 90x64cm ist der ATR2 größer als sein Vorgänger, um Platz für zusätzliche Batterien und eine neue Elektronik zu schaffen. Um die höhere Nutzlast bei weiterhin kompakter Baugröße transportieren zu können, waren jedoch deutlich höhere Drehmomente nötig.

„Nach Beratungen mit Maxon-Experten stellte sich heraus, dass wir einen für das Gesamtsystem geeigneten Motor mit niedrigerer Spannung einsetzen konnten, der aber immer noch die Spitzenmotordrehzahlen und -drehmomente erzeugen konnte, die die höhere Last erforderte und dabei die thermischen Grenzwerte einhielt“, sagt Chintamani. „Dank dieser Empfehlung bieten wir unter Verwendung von nur zwei Motortypen eine einzige Plattform, die für eine ganze Reihe von Wagen und Nutzlasten geeignet ist.“

Flexibilität beim Materialhandling

Der ATR2 richtet sich primär an die verarbeitende Industrie und Vertriebslogistik, die auf Materialhandling-Technologien angewiesen sind, wie Fabriken, Lager, große Supermärkte und Postdienstleister. Die Roboter können auch für das Be- und Entladen von Wagen in Lastwagen eingesetzt werden und stellen einen kostengünstigen Ersatz für konventionelle Routenzüge und Förderanlagen sowie eine sicherere und automatisierte Alternative zu Gabelstaplern dar.

Da beim Ziehen schwerer Lasten mit hohen Geschwindigkeiten die Bremskraft an Bedeutung gewinnt, ist der ATR2 mit integrierten Bremsen und einem 360°-Sicherheitssystem ausgestattet, das Kollisionen verhindert. Auch die Bauteilausfallsicherheit spielt bei einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb eine Schlüsselrolle. „Diese Maschinen legen täglich mindestens 15 bis 20km unter variablen Bedingungen zurück. Ausfälle verringern die Produktivität. Daher ist eine verlässliche Bewegungslösung besonders wichtig“, erklärt Chintamani und ergänzt: „Wir sehen eine steigende Nachfrage nach nur einer einzigen Maschine, die für die verschiedenen Materialhandling-Anwendungen genutzt werden kann. Tractonomy bietet genau diese Flexibilität mit nur einem Roboter, der für die unterschiedlichsten Materialhandling-Funktionen eingesetzt werden kann.“

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Easy Lakeballs
Bild: Easy Lakeballs
Mit Drive 
und KI sortiert

Mit Drive und KI sortiert

Lakeballs sind gebrauchte Golfbälle, die aus Gewässern auf Golfplätzen gesammelt, aufbereitet und wieder in den Verkauf gebracht werden. Genau darauf hat sich die Firma Easy Lakeballs spezialisiert. Allerdings ist das händische Ordnen der Bälle sehr aufwändig. Deshalb haben Meprovision und Minitec dafür eine Anlage realisiert, die die Bälle mit Hilfe von KI nach Marke und Typ sortiert.

mehr lesen
Bild: Panasonic Industry Europe GmbH
Bild: Panasonic Industry Europe GmbH
Zwanzig synchrone Servomotoren

Zwanzig synchrone Servomotoren

Die in einer Fleischschneidemaschine verwendeten Servomotoren werden durch einen Motion Controller von
Panasonic Industry synchronisiert und gesteuert. Durch dessen Integration ließ sich die Präzision, Geschwindigkeit und Genauigkeit der Maschine spürbar verbessern. Der Motion Controller unterstützt dabei bis zu 32 Achsen, die standardisierte Kommunikation über Ethercat und erweiterte Programmierfunktionen mit Codesys.

mehr lesen