Von der Risikobeurteilung bis zur finalen CE-Kennzeichnung

Bürgschaft für Sicherheit

Das CE-Kennzeichen dokumentiert, dass eine Anlage den Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG entspricht. Das schafft Vertrauen beim Endkunden und sichert den Zugang zum europäischen Markt. Risikobeurteilung und Validierung erfordern jedoch viel Zeit und hohe fachliche Kompetenz. Der Maschinenbauer Waldorf Technik greift an dieser Stelle auf das umfassende Dienstleistungsangebot von Pilz zurück - und erhält damit Gewissheit, dass alle Anforderungen der Maschinenrichtlinie eingehalten werden.

Es ist in jedem Fall ratsam, bei einem EG-Konformitätsverfahren frühzeitig Expertenrat einzuholen. Die grundlegenden Entscheidungen zum Bau einer sicheren und bedienerfreundlichen Maschine fallen im Zuge der Risikobeurteilung bereits während der Konstruktionsphase. In einem iterativen Verfahren werden die Risiken fortlaufend hinterfragt. Für jede potenzielle Gefährdungssituation ist darzustellen, auf welche Weise diese gemindert oder gar aufgehoben werden kann. Aus der Risikobeurteilung folgt schlussendlich das Sicherheitskonzept. An dieser Stelle kommen die harmonisierten Normen ins Spiel, die unter der Maschinenrichtlinie gelistet (harmonisiert) sind. So z.B. EN/ISO13857 (Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefährdungsbereichen), EN/ISO14119 (Verriegelungseinrichtungen, die nicht manipuliert werden können) oder die EN/ISO13849 (funktionale Sicherheit /Performance Level, Qualität der Sicherheitsfunktion), die rechnerisch nachzuweisen sind.

Schritt für Schritt zur CE-Kennzeichnung

Neben der Risikobeurteilung zählt die Erstellung der Verifikations- bzw. Validierungsdokumente einschließlich der Bedienungsanleitung zum Leistungsumfang – darunter auch der Nachweis, dass für sämtliche Sicherheitsfunktionen die geforderte Qualität (Performance Level, PL) tatsächlich erreicht wird. In diesem Prozess werden die elektrische Verschaltung der Sicherheitsfunktionen (z.B. einer Türverriegelung) anhand des Elektroschemas sowie die Tauglichkeit der verwendeten Komponenten hinsichtlich ihrer Ausfallwahrscheinlichkeit überprüft.

Schlussendlich werden sämtliche sicherheitstechnischen Maßnahmen, mechanisch wie steuerungstechnisch, im Rahmen der Validierung an der fertigen Anlage überprüft und getestet. Die besondere Herausforderung bei Waldorf Technik liegt regelmäßig darin, dass zusätzlich Fremdmaschinen miteinzubeziehen und deren Schnittstellen zu prüfen sind. Werden die mitunter komplexen Anlagen erstmals beim Kunden vor Ort zusammengebaut und in Betrieb genommen, erfolgt auch die finale Prüfung erst dort. „Mit Pilz haben wir in jedem Fall die Gewähr, dass unsere Kunden sichere und komfortabel bedienbare Anlagen erhalten. Gleichzeitig können wir uns darauf verlassen, dass uns qualifizierte Berater zur Verfügung stehen und durch das Projekt führen“, zeigt sich Simon Hall überzeugt. Entsprechend sind bei Waldorf Technik bereits sechs weitere Projekte gemeinsam mit Pilz in Planung.

  • Übernahme der Verantwortung als Bevollmächtigter mit Unterzeichnung der EG-Konformitätserklärung
  • Festlegung und Anwendung der relevanten Richtlinien und Normen
  • Risikobeurteilung
  • Erstellung eines Sicherheitskonzepts und des entsprechenden Sicherheitsdesigns
  • Bewertung der Konformität und Empfehlungen bezüglich der grundlegenden Anforderungen für Gesundheit und Sicherheit
  • Erforderliche Prüfungen, Tests und Messungen
  • Erstellung und Archivierung der gesetzlich erforderlichen Unterlagen einschließlich der technischen Dokumentation
  • Durchführung oder Begleitung der CE-Kennzeichnung

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