Deutsche Elektroindustrie: Zweistelliges Plus bei Exporten

Bild: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen

Die deutsche Elektroindustrie hat ihre Ausfuhren im Mai um 11,9% gegenüber Vorjahr auf 19,1Mrd.€ erhöht. „Das war der erste zweistellige Exportzuwachs der Branche im laufenden Jahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Da es sich bei den Außenhandelsdaten um nominale Größen handelt, dürfte ein Teil der Steigerung dabei auf das aktuelle Inflationsumfeld zurückzuführen sein.“ In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres kamen die aggregierten Elektroexporte auf einen Wert von 95,2Mrd.€, womit sie ihren Vorjahreswert um 5,8% übertrafen.

Bei den Importen elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland fiel das Plus im Mai fast doppelt so hoch aus wie bei den Exporten. Sie legten um 21,2% (wiederum gegenüber Vorjahr) auf 19,6Mrd.€ zu. Von Januar bis Mai summierten sich die Einfuhren auf 100,1Mrd.€ und rangierten damit 14,3% über Vorjahr. Die Elektro-Außenhandelsbilanz war in den ersten fünf Monaten entsprechend defizitär.

Die Branchenlieferungen in die Eurozone nahmen im Mai um 8,8% gegenüber Vorjahr auf 5,9Mrd.€ zu. Mit 14 der insgesamt 18 Euro-Handelspartner konnten die Geschäfte im Mai gesteigert werden; die Rückgänge betrafen nur kleinere Länder. So stiegen die Branchenlieferungen nach Österreich im Mai um 2,5% (zum Vorjahr) auf 801Mio.€. Die Ausfuhren nach Italien erhöhten sich um 5,9% auf 914Mio.€ und die nach Spanien um 8,6% auf 611Mio.€. Sowohl im Geschäft mit Belgien (+10,2% auf 401Mio.€) als auch Frankreich (+13,3% auf 1,2Mrd.€) konnten zweistellige Steigerungsraten erzielt werden. Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Mai dieses Jahres kamen die deutschen Elektroausfuhren in den Euroraum auf 30,9Mrd.€. Damit lagen sie 4,4% über dem entsprechenden Vorjahreswert.

Die heimischen Elektroexporte in die Länder außerhalb des Euroraums stiegen im Mai um 13,4% gegenüber Vorjahr auf 13,2Mrd.€. Einstellige Zuwächse gab es bei den Elektroexporten nach Tschechien (+1,7% auf 839Mio.€), Polen (+8,9% auf 1Mrd.€) und China (+9,2% auf 2,2Mrd.€). Während das Geschäft mit Großbritannien (+10,7% auf 726Mio.€) schon leicht zweistellig wuchs, rückten die Ausfuhren nach Südkorea (+28,1% auf 296Mio.€), in die USA (+34,6% auf 2Mrd.€) und nach Japan (+45,2% auf 277Mio.€) regelrecht sprunghaft vor.

„Dagegen brachen die Lieferungen nach Russland und in die Ukraine im Mai weiter ein“, so Gontermann, „erstere um zwei Drittel auf 107 und letztere um mehr als ein Drittel auf 27 Mio.€.“

Kumuliert von Januar bis einschließlich Mai 2022 beliefen sich die Lieferungen in Drittländer auf 64,3Mrd.€ – ein Plus von 6,5% gegenüber Vorjahr.

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge