Die Potenziale von Digitalisierung und Automatisierung nutzen

Montagefertige Verdrahtungssätze

Wer heute im Bereich des Schaltschrankbaus erfolgreich am Markt bestehen will, sollte die Potenziale der Industrie 4.0 nicht ungenutzt lassen. Die Anforderungen an kurze Lieferzeiten bei hoher Flexibilität, Qualität und Wirtschaftlichkeit nehmen immer weiter zu. Nicht nur die Erwartungen der Kunden, sondern auch der internationale Wettbewerb bringt die Unternehmen unter Zugzwang. Dabei kann die Fertigung am eigenen Standort durch den Einsatz intelligenter Lösungen ein wichtiger Erfolgsfaktor bleiben.
 Schaltplan lesen war gestern. Start- und 
Endpunkt sind bereits aufgedruckt.
Schaltplan lesen war gestern. Start- und Endpunkt sind bereits aufgedruckt. Bild: Wus-Tec GmbH & Co. KG

Traditionell sind die Prozesse im meist auftragsbezogenen Schaltschrankbau mit niedrigen Losgrößen durch einen hohen Anteil manueller Tätigkeiten gekennzeichnet. Hohe Investitionen in automatische Maschinen und die für deren erfolgreiche Implementierung notwendige Standardisierung der internen und externen Prozesse stellen die Entschlossenheit mancher Unternehmer auf die Probe. Doch durch mutige Entscheidungen und eine konsequente Umsetzung lassen sich erhebliche Effizienzpotenziale erschließen. Dabei ist der Kerngedanke der Digitalisierung der Schlüssel zum Erfolg.

Datenbasierte Prozesse schaffen

Dahinter steckt die Idee von der Schaffung einer durchgängigen Datenbasis, die die Grundlage für sämtliche Prozessschritte im Schaltschrankbau bildet. Das beginnt mit der Bestellung und führt sich über Engineering und Montage bis zur Inbetriebnahme fort. So lassen CAD-Modelle der Schaltung und des Schaltschranks nicht nur die automatisierte Unterstützung bei der Gestaltung der Klemmenleisten und die Auswahl und Bestellung notwendigen Zubehörs zu. Konstruktion und automatisierte Fertigung greifen zudem besser ineinander. Moderne Bearbeitungszentren übernehmen das Fräsen, Bohren und Schneiden von Gewinden in Bleche und fertige Gehäuse. Die intelligenten Fertigungsverfahren vereinen dabei die maschinelle Präzision mit der Flexibilität der Handarbeit.

Neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit

Das entscheidende dabei: Durch die Nutzung digitaler Planungsverfahren lässt sich nicht nur der Automatisierungsgrad bei der Bauteilfertigung erhöhen. Egal wie sich ein Unternehmen im Wertschöpfungsnetzwerk positioniert, die effiziente Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen wird immer wichtiger. Die Digitalisierung baut Reibungsverluste ab und steigert den Benefit aller beteiligten Unternehmen. So können die Prozessplaner Teilaufgaben im Schaltschrankbau parallelisieren und ohne Zeitverzug Partnerunternehmen in die kundenindividuelle Auftragsbearbeitung integrieren.

Vollautomatische Drahtkonfektionierung bietet großes Potenzial

Besonders große Effizienzpotenziale bietet die Integration eines externen Partners für die Kabelkonfektion in das eigene Wertschöpfungsnetzwerk. So kann der Spezialist WusTec bereits aus dem Schaltschranklayout und der Verbindungsliste softwaregestützt die Drahtlängen berechnen und an vollautomatische Drahtkonfektionierungsmaschinen übergeben. Das Ergebnis: Fertig abgelängte und bearbeitete Litzensätze, nach Kundenwunsch gebündelt und bereit für die Verdrahtung. Jederzeit im Prozess können die Experten konstruktive Änderungen aufnehmen, das Routing der Drähte optimieren und die sich ergebenden Parameter an die Fertigungsanlagen übergeben.

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