Nachhaltigkeit und Effizienz mit integrierten Prozessen steigern

Disziplinübergreifendes Engineering

Die Verbindung von Modellierung und Simulation hat großes Potenzial, um Arbeitsabläufe im Engineering zu optimieren, Produkte schneller auf den Markt zu bringen und den Entwicklungsprozess nachhaltiger zu gestalten. Was hinter dem datengetriebenen und kollaborativen Ansatz steckt und welche Vorteile dieser bietet, zeigen verschiedene Anwendungsszenarien.

Mit ModSim lässt sich eine nahtlose Schleife quer durch alle Ebenen der Entwicklung herstellen: von den Fahrzeuganforderungen über die Systemanforderungen, die Modellparameter und die Modellsimulation bis zu den Testergebnissen und wieder von vorn. Alle Teile des Motors im Modell sind dabei parametriert. Ändern sich die Anforderungen (wie Maximalgeschwindigkeit, Ladezeit oder Reichweite), können alle Beteiligten direkt erkennen, welchen Einfluss dies auf das Gesamtsystem hat, welche neuen Leistungsdaten dafür erforderlich sind und wie einzelne Teile verändert werden müssen, um diese Leistung zu erreichen. Werden die Änderungen schließlich vorgenommen, aktualisiert sich das Modell automatisch und in Echtzeit. Der Testmanager kann die Änderungen sofort nachvollziehen und neue Tests durchführen. So entsteht ein komplett integrierter Designprozess mit ModSim als Kern.

Komplexe Prozesse transparent gemacht

Engineering ist in vielen Fällen auf Vorhersagen durch Simulation angewiesen – gerade wenn es um sehr individuelle Produkte oder Bauwerke geht. Ein Beispiel sind Windkraftanlagen, deren Leistungsdaten kontinuierlich und rasant weiterentwickelt werden und die dabei auch zunehmend größer werden. Die einzelnen Bauteile, allen voran die Rotorblätter, sind hochkomplex und bestehen aus vielen verschiedenen Materialien. ModSim bietet die Möglichkeit, die Kräfte, die auf die Rotorblätter wirken, exakt zu simulieren und Veränderungen im Design nahtlos vorzunehmen. Mithilfe der Simulation lässt sich etwa das Gewicht einzelner Bauteile verringern. Die Folge sind nicht nur Ertragssteigerungen, sondern auch Kostensenkungen. Vor allem aber wird die Entwicklungszeit verkürzt.

Weniger Plastik, schnellere Entwicklung

Eine der größten Herausforderungen der Konsumgüterindustrie liegt darin, Verpackungslösungen zu entwickeln, die an die Lieferketten angepasst sind – gleichzeitig aber auch möglichst wenig Müll zu verursachen und verschiedene, sich verändernde Kundenwünsche zu berücksichtigen. Mit ModSim lassen sich unterschiedlichste Anforderungen anhand eines parametrischen virtuellen Zwillings prüfen. So können verschiedenste Szenarien wie Fertigungsprozesse, Falltests und das Öffnen sowie Verschließen der Verpackung im selben Datenmodell analysiert werden. Im Ergebnis lässt sich nicht nur Gewicht einsparen, sondern auch der Anteil von Kunststoff verringern und das Endprodukt somit nachhaltiger gestalten. Bereits einige Gramm Kunststoff pro Verpackung bedeuten aufgrund der hohen Stückzahlen die Vermeidung von hunderten Tonnen Kunststoff. Signifikant ist besonders die Beschleunigung der Entwicklungszeit. Die Entwicklung einer Shampoo-Flasche etwa kann durch den ModSim-Ansatz von mehreren Monaten auf wenige Wochen reduziert werden.

Auf einen Blick

Die Beispiele verdeutlichen das Potenzial, das ModSim für die Effizienz und Nachhaltigkeit von Engineering-Prozessen hat. Dies trifft umso mehr zu, wenn die Integration von Modellierung und Simulation auf einer einheitlichen und durchgängigen Plattform wie der 3DExperience stattfindet. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind zahlreich:

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