Neue Gerätegeneration für aktives Management von Antriebsenergie

Bremsenergie verbrennen war gestern

2010 hat die Firma Michael Koch erstmals Lösungen für das aktive Energiemanagement vorgestellt. Anfangs noch adressiert an Effizienzsteigerungen, sorgen die Geräte im praktischen Einsatz heute vor allem für mehr Produktivität und stabilere Prozesse. Jetzt hat das Unternehmen die zweite Generation der Gerätefamilie gelauncht - mit neuen Funktionen, mehr Leistung und erstmals einem modularen Ansatz folgend. Das SPS-MAGAZIN konnte die Geräte schon vorab unter die Lupe nehmen.
 Bei den neuen RX-Modulen ist der Anwender komplett frei in der Wahl der angebundenen Speichermedien.
Bei den neuen RX-Modulen ist der Anwender komplett frei in der Wahl der angebundenen Speichermedien. Bild: TeDo Verlag GmbH

Smartes Kopfmodul

„Das Modell PxtFX löst all unsere Geräte mit verbautem Kondensator ab, also DES, DEV, DEK sowie KED, KEV und KEK“, erklärt Koch. „In diesem Kopfmodul stecken zehn ganze Jahre Erfahrung mit Kurzzeit-Energiespeichern.“ Mit integrierter Elektronik und Klimatisierung lässt sich das Gerät direkt um ein oder zwei Aluminium-Elektrolytkondensatoren erweitern. Bei der Rekuperation der Bremsenergie kann PxtFX in der kleinsten Ausbaustufe in 1s-Zyklen pro Betriebsstunde bis zu 1,2kWh an Energie einsparen – in Summe sind 40 Prozent erreichbar. Wie gesagt, steht aber meist ein anderer Nutzen im Vordergrund. Mit einer Stromlastfähigkeit von 20A Dauer und 40A Spitze für rund eine Minute gegenüber dem Speicher, der eine maximale Spannung von 450VDC haben darf, kann das Gerät bis 18kW generieren. Es kann ab Werk mit einem Speichervolumen von 2 oder 4kWh ausgestattet werden. Serienmäßig verbaut ist eine automatische Erkennung der Bremstransitor-Einschalt-Spannungsschwelle, was die Plug&Play-Kombination des Geräts mit allen handelsüblichen Frequenzumrichtern und Servoreglern ermöglicht.

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KastenbildBild: TeDo Verlag GmbH

Fokus auf Sicherheit und Kommunikation

Im Vergleich zur Vorgängerserie erhält die Sicherheit bei der neuen Pxt-Familie einen höheren Stellenwert. „Bis auf die internen Sicherungen, die vorher schon Standard waren, sind alle Safety Features neu“, betont Michael Koch. Die zusätzlichen Eigenschaften schützen gegen Verpolung der Zwischenkreisanschlüsse, gegen das Zuschalten geladener Speicher und die Überlastung des Systems auf der Speicher- wie auch auf der Zwischenkreisseite. Ebenfalls neu integriert sind vier frontseitige LEDs, die den Anwender mit wichtigen Statusinformationen versorgen: gelb (betriebsbereit), grün (in Betrieb), rot (Fehler), blau (Master-Kommunikation). Auch in Bezug auf die Schnittstellen, ist einiges hinzugekommen. Neu sind beim PxtFX eine externe 24V-Versorgung, Bootloading- und Reset-Möglichkeiten sowie sechs digitale I/Os. Ergänzt wird das Spektrum durch Ausgabefunktionen über ein USB-Modul. Auch ein SD-Karten-Slot für das Aufspielen von Firmware-Updates wurde berücksichtigt. Die Parametrierung geschieht stets ab Werk, der Kunde kann nur gewisse Einstellungen selbst vornehmen. Untereinander im Geräteverbund kommunizieren die Geräte über ein Firmenspezifisches CAN-Derivat. „Die Vielfalt der Schnittstellen ist schon eine grundlegende Verbesserung des Systems“, so Koch weiter. „Die entscheidende Neuerung ist aber das Plus an Leistung.“ Weil die Pxt-Familie im Vergleich zur Vorgängerserie für höhere Ströme gerüstet ist, wurde sie unter anderem mit besseren Lüftern, Drosseln und Filtern ausgestattet.

Passive modulare Erweiterung

Benötigt der Anwender mehr Speichervolumen oder muss die Kondensatoren flexibler im Schaltschrank positionieren, kommen die EX-Module ins Spiel. Sie sind als passive Systemerweiterung standardmäßig mit ein bis drei Kondensatoren ausgestattet. „Um die Möglichkeiten für den Anwender an dieser Stelle nicht zu beschränken, haben wir das System konsequent modularisiert“, unterstreicht der Geschäftsführer. 2, 4 oder 6kWs kann ein einzelnes PxtEX-Modul speichern. Dafür werden sie einfach über Kabel und verpolungssichere Stecker mit der FX-Kopfstation verbunden. Die einzelnen Speichereinheiten sind intern abgesichert und zeigen ihren Ladezustand auch optisch per LED an. Integriert ist serienmäßig auch ein sicherer Entladewiderstand, der bei Bedarf direkt und schnell hilft, das Gesamtsystem auf ein ungefährliches Spannungsniveau zu bringen.

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