PWC-Maschinenbaubarometer für das 2. Quartal 2018

Optimismus im deutschen Maschinenbau bekommt Risse

Die Konjunkturerwartungen der deutschen Maschinenbauer kühlen sich ab. Die Unternehmen korrigieren ihre Wachstumsprognosen nach unten. Das geht aus dem aktuellen Maschinenbaubarometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC hervor.
Gegenüber dem Vorquartal sinkt die durchschnittliche Wachstumserwartung aktuell um einen Prozentpunkt auf 3,8%.
Gegenüber dem Vorquartal sinkt die durchschnittliche Wachstumserwartung aktuell um einen Prozentpunkt auf 3,8%. Bild: PWC PricewaterhouseCoopers AG

Die optimistische Stimmung im deutschen Maschinenbau hat im 2. Quartal 2018 einen Dämpfer erhalten: Zwar sehen weiterhin rund zwei Drittel (68 Prozent) der Entscheidungsträger die deutsche Wirtschaftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten positiv. Im Vergleich zum Vorquartal (85 Prozent) ist dieser Wert allerdings um 17 Prozentpunkte eingebrochen. Der Blick auf die Weltwirtschaft hat sich im Vergleich zu Beginn des Jahres ebenfalls eingetrübt: Nur noch 44 Prozent der befragten Unternehmen blicken optimistisch auf die globale Konjunkturentwicklung. Im Vorquartal waren noch die Hälfte, zum Jahreswechsel rund zwei Drittel der Befragten dieser Ansicht.

49 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sie in den nächsten zwölf Monaten ein Wachstum von fünf Prozent und mehr erzielen. Im Vorquartal waren es  noch 69 Prozent gewesen.
49 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sie in den nächsten zwölf Monaten ein Wachstum von fünf Prozent und mehr erzielen. Im Vorquartal waren es noch 69 Prozent gewesen. Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG

Umsatzerwartungen nach unten korrigiert

Diese Unsicherheit spiegelt sich in deutlich nach unten angepassten Umsatzerwartungen wider: Für die Gesamtbranche prognostizieren die befragten Manager ein Wachstum von 3,8 Prozent in 2018 (Vorquartal: 4,8 Prozent), für das eigene Unternehmen 6,2 Prozent (Vorquartal: acht Prozent). Gleichzeitig sprechen die im Rahmen der Umfrage erhobenen Erwartungen zur Markt- und Unternehmensentwicklung weiterhin eine überwiegend positive Sprache: Lediglich acht Prozent der Befragten rechnen mit kurzfristig sinkenden Gewinnmargen, nur drei Prozent mit sinkenden Preisen. Insgesamt liegt die derzeitige Auslastungsquote bei über 93 Prozent – rund zwei Drittel der Unternehmen arbeiten am Kapazitätslimit.

Digitalisierung schreitet langsam voran

Die digitale Transformation des Maschinenbaus schreitet weiterhin langsam voran. Zwar geben die Befragten in allen Unternehmensbereichen Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr zu Protokoll – allerdings mit deutlichen Unterschieden. So schätzt jeweils mehr als die Hälfte der Befragten die Bereiche Beschaffung (57 Prozent, VJ: 54 Prozent), Forschung und Entwicklung (53 Prozent, VJ: 46 Prozent) sowie Vertrieb (53 Prozent, VJ: 49 Prozent) in ihrem Unternehmen mittlerweile als hoch digitalisiert ein. Beim Service sind es hingegen nur knapp über ein Drittel (36 Prozent, VJ: 35 Prozent), beim Transport und der Logistik (30 Prozent, VJ: 26 Prozent) sowie der Produktion (31 Prozent, VJ: 26 Prozent) sogar weniger als ein Drittel.

Roboter wichtigste Zukunftstechnologie

Gefragt nach den Zukunftstechnologien, die den Maschinenbau am meisten verändern werden, nennen die meisten Befragten die Themen Robotics und Data Analytics (jeweils 45 Prozent) gefolgt vom Internet der Dinge (41 Prozent) und künstlicher Intelligenz (35 Prozent).

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Neuheiten auf den B&R Innovation Days 2024

Im Rahmen der diesjährigen Innovation Days präsentierte sich B&R in seiner strategischen Aufstellung als Ausrüster des Serienmaschinenbaus. Neben einem breiten Vortragsspektrum zu aktuellen Trends und Technologien, gab es – wie der Name der Veranstaltung verrät – einen spannenden Überblick zu den kommenden Neuheiten. Und das sind tatsächlich so einige.

mehr lesen
Bild: KEB Automation KG
Bild: KEB Automation KG
Edge Devices als Basis für das IIoT im Maschinenbau

Edge Devices als Basis für das IIoT im Maschinenbau

Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks: Edge Computing findet direkt an oder nahe einer bestimmten Datenquelle statt, um eine schnelle Analyse und Reaktion zu ermöglichen. Diese dezentrale Ergänzung zum Cloud Computing ermöglicht schnelle Reaktionszeiten für industrielle Anwendungen in der Fertigung oder Robotik. Durch Edge Computing werden Entscheidungen in Echtzeit sowie eine bessere Steuerung von Maschinen und Prozessen möglich.

mehr lesen
Bild: Insevis GmbH
Bild: Insevis GmbH
Von der S7 in die Cloud

Von der S7 in die Cloud

Insevis ist für seine Ergänzungen zur Siemens-Welt bekannt. Die Produktfamilien umfassen eigene Hutschienensteuerungen mit S7-CPUs mit und ohne Onboard-I/Os, S7-Panels ohne Windows und Verbindungen von beiden als Kompaktsysteme sowie Anbindungen an die IT-Ebene per MQTT und OPC UA.

mehr lesen