Demonstrationsplattform zur lichtgesteuerten Werkerführung

Montagehelfer

Die SmartFactoryOWL unterstützt als Demonstrationsplattform für intelligente Automatisierung kleinere und mittelständische Unternehmen auf dem Weg zur digitalisierten Produktion. Als Partner ist Turck seit 2016 mit einem Pick-to-Light-System vertreten, das Mitarbeiter und Studenten der Hochschule OWL nun um ein Put-to-Light-System und ein Kennzahlencockpit ergänzt haben. Als Steuerung fungiert ein programmierbares Gateway für das mit Codesys 3 programmierte IP67-I/O-System BL67.
Das Put-to-Light-System zeigt an, in welche Reihe der frisch gefüllte Behälter eingeschoben werden muss.
Das Put-to-Light-System zeigt an, in welche Reihe der frisch gefüllte Behälter eingeschoben werden muss.Bild: Hans Turck GmbH & Co. KG

Überblick durch Kennzahlencockpit

Nachdem Studenten das Montagesystem ausgiebig getestet hatten, kam der Wunsch auf, den Fortschritt des aktuellen Montageprozesses anzuzeigen. Diese Informationen zeigt das Kennzahlencockpit heute dem Mitarbeiter in Echtzeit neben dem Arbeitsplatz an. Darüber hinaus kann es die gefertigte Losgröße, die Auftragsliste und andere Kennzahlen darstellen. Das Cockpit bezieht seine Daten direkt über OPC UA vom TX513 des Pick-to-Light-Systems. „Jeder einzelne Schritt wird zurückgemeldet, so dass wir einen fortlaufenden Status haben“, erläutert Hinrichsen die Entscheidung. Die Berechnung der einzelnen Werte erfolgt im programmierbarem Gateway BL67. Dieses gibt die Information über Ethernet an das HMI TX513, welches die Information per OPC UA an das große Display über dem Arbeitsplatz sendet.

Die Mitarbeiter der SmartFactoryOWL: Alexander Nikolenko, Professor Sven Hinrichsen, Daniel Riediger, Geschäftsführer von Assembly Solutions (von links).
Die Mitarbeiter der SmartFactoryOWL: Alexander Nikolenko, Professor Sven Hinrichsen, Daniel Riediger, Geschäftsführer von Assembly Solutions (von links).Bild: Hans Turck GmbH & Co. KG

Kennzahlencockpit zum Prozess-Monitoring

In der Industriepraxis ist auch die Identifizierung von Problemen mit dem Kennzahlencockpit möglich. Schwankt die Dauer eines Arbeitsschritts sehr stark, so sollte dieser Prozessschritt überprüft werden. Möglicherweise hakt an dieser Stelle ein Bauteil. Aber auch Rückschlüsse auf die Ergonomie des Arbeitsplatzes oder das Werkzeug sind möglich.

Bildverarbeitung in manuellen Montageprozessen

In seiner Master-Abschlussarbeit beschäftigte sich Alexander Nikolenko eingehend mit den Möglichkeiten der Bildverarbeitung in manuellen Montageprozessen. „Dies ist eigentlich ein Gebiet, das bisher nicht im Fokus der Systemanbieter steht. Bildverarbeitung leistet aktuell vor allem einen Beitrag zur Sicherung der Produktqualität in hochautomatisierten Prozessen. Da insbesondere manuelle Montageprozesse durch eine steigende Variantenanzahl und kleine Losgrößen tendenziell komplexer und damit fehleranfälliger werden, bieten Bildverarbeitungssysteme aber auch in diesem Anwendungskontext große Potenziale“, so Nikolenko. Für seine Studien nutzte er die VE-Kamera von Banner Engineering. Noch ist die Kamera kein fester Bestandteil des Pick-to-Light-Arbeitsplatzes in der SmartFactoryOWL. Doch in Zukunft soll die VE-Kamera dem Monteur von oben über die Schulter schauen und überprüfen, ob die Komponenten richtig eingesetzt und verbaut werden. Sollte dies nicht der Fall sein, erkennt die Kamera das und gibt den nächsten Montageschritt nicht frei.

Seiten: 1 2 3 4Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: KEB Automation KG
Bild: KEB Automation KG
Edge Devices als Basis für das IIoT im Maschinenbau

Edge Devices als Basis für das IIoT im Maschinenbau

Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks: Edge Computing findet direkt an oder nahe einer bestimmten Datenquelle statt, um eine schnelle Analyse und Reaktion zu ermöglichen. Diese dezentrale Ergänzung zum Cloud Computing ermöglicht schnelle Reaktionszeiten für industrielle Anwendungen in der Fertigung oder Robotik. Durch Edge Computing werden Entscheidungen in Echtzeit sowie eine bessere Steuerung von Maschinen und Prozessen möglich.

mehr lesen
Bild: Insevis GmbH
Bild: Insevis GmbH
Von der S7 in die Cloud

Von der S7 in die Cloud

Insevis ist für seine Ergänzungen zur Siemens-Welt bekannt. Die Produktfamilien umfassen eigene Hutschienensteuerungen mit S7-CPUs mit und ohne Onboard-I/Os, S7-Panels ohne Windows und Verbindungen von beiden als Kompaktsysteme sowie Anbindungen an die IT-Ebene per MQTT und OPC UA.

mehr lesen

Simatic Automation Workstation

Die neue Siemens Simatic Automation Workstation ermöglicht es Herstellern, eine hardwarebasierte speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), ein herkömmliches HMI und ein Edge-Gerät durch eine einzige, softwarebasierte Workstation zu ersetzen.

mehr lesen