PWC-Maschinenbau-Barometer

Innovationsboom im deutschen Maschinenbau

Die deutschen Maschinenbauer wollen ihr Investitionsvolumen weiter ausbauen. Der Grund: die Erwartungen für das Branchenwachstum liegen derzeit auf Rekordniveau. Vor allem Forschung, Entwicklung und Vertrieb sollen davon profitieren. Das sind Ergebnisse des aktuellen Maschinenbau-Barometers von PWC.
Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage in Deutschland im 3. Quartal 2017
Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage in Deutschland im 3. Quartal 2017Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG

Aktuell sehen neun von zehn Maschinenbauer die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. Von einer auch weiterhin positiven konjunkturellen Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten gehen 80 Prozent der befragten Entscheider aus. Im Hinblick auf die Weltwirtschaft erreicht die Stimmung in der Branche sogar neue Bestmarken: Die aktuelle Situation bewerten 73 Prozent der Maschinenbauer positiv (Vorquartal: 65 Prozent). Mehr als die Hälfte (52 Prozent) blickt zudem optimistisch auf die globale Konjunkturentwicklung in den nächsten zwölf Monaten (Vorquartal: 49 Prozent).

Anteil der Maschinenbauer, die Investitionen in den nächsten zwölf Monaten erhöhen wollen
Anteil der Maschinenbauer, die Investitionen in den nächsten zwölf Monaten erhöhen wollenBild: PwC PricewaterhouseCoopers AG

Mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung

Die exzellente Stimmung im deutschen Maschinenbau spiegelt sich auch in den Umsatzprognosen der Entscheider wider. Im 3. Quartal sind die Erwartungen an das Wachstum der Branche im laufenden Jahr noch einmal deutlich gestiegen: Gingen die Befragten Mitte des Jahres noch von einer Umsatzsteigerung von 3,9 Prozent im Jahresvergleich aus, erwarten sie für 2017 nun ein Plus von durchschnittlich 5,6 Prozent – der höchste Wert seit Beginn der Erhebung. Die Entwicklung des eigenen Unternehmens in den nächsten zwölf Monaten schätzen die Maschinenbauer traditionell sogar noch stärker ein. Im Schnitt erwarten sie eine Umsatzsteigerung von 6,6 Prozent. „Die ungebrochen hohe Auslastung der Unternehmen sowie sehr positive Umsatzerwartungen sorgen für gute Stimmung in der Branche“, sagt Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereiches Industrielle Produktion bei PWC. „Besonders erfreulich ist, dass viele Maschinenbauer die gute Lage für den Ausbau der eigenen Investitionstätigkeit nutzen wollen.“ Tatsächlich planen 60 Prozent der Maschinenbauer in den kommenden zwölf Monaten größere Investitionen. Durchschnittlich wollen die Unternehmen neun Prozent ihres Gesamtumsatzes für Investitionsvorhaben aufwenden. „Vor allem sollen die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb von den Ausgabenerhöhungen profitieren“, so PWC-Experte Schmidt.

Unternehmen bilden Preise noch manuell

Weitere Investitionen in den Vertrieb scheinen mit Blick auf die Befragungsergebnisse auch notwendig zu sein. So bedient sich zwar bereits heute die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen dynamischer Methoden zur Preisermittlung. Auf moderne Technologien und Automatisierung greift dabei aber nur eine Minderheit zurück: Lediglich acht Prozent der befragten Maschinenbauer setzen bereits eine spezielle Pricing-Software zur dynamischen Anpassung ihrer Preise ein. „Viele Entscheider verlassen sich weiterhin lieber auf ihr Bauchgefühl“, sagt Prof. Dr. Nikolas Beutin, Leiter der Customer Practice und Pricing-Experte bei PWC. „Doch gerade mit Blick auf sich immer kurzfristiger verändernde Rahmenbedingungen, etwa durch Schwankungen bei den Rohstoffpreisen oder der Nachfrage nach den eigenen Produkten und Dienstleistungen, sollten Unternehmen die Vorteile der Digitalisierung auch bei der Preisbildung nutzen.“

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