Automation 2025 – Umfrage zur Zukunft der Automatisierung

Wir wollten es von unseren Lesern wissen: Wie schätzen diese die künftige Entwicklung der Automatisierung und des Engineerings ein? Die Umfrage wurde vom SPS-MAGAZIN des TeDo-Verlags, der Neuron-Gruppe (Beteiligung durch logi.cals und ISH Ingenieursozietät) als Industriepartner sowie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Lehrgebiet Fabrikautomation in der Fakultät Maschinenbau) als wissenschaftliche Begleitung entwickelt und zwischen Mai und September 2021 durchgeführt. Nun liegt die vollständige Auswertung vor, die wir im Folgenden kurz zusammengefasst wiedergeben.
Bild: TeDo Verlag GmbH

Engineeringeffizienz

Dass ein effizientes Engineering ein zentraler Hebel bei der Optimierung von Projekten darstellt ist den meisten Anwendern heute bewusst. Doch welche Faktoren haben den größten Einfluss auf eine verbesserte Effizienz? Das war Inhalt unserer vierten Frage. Mit fast 90 Prozent Zustimmung wird die automatische Generierung von Programmen genannt. Ähnlich hohe Bedeutung haben für Anwender die interdisziplinäre Verbindung der Domänen, das Arbeiten im Team, die Nutzung eines Testmanagements (fast 80 Prozent Zustimmung) sowie die Nutzung von Verwaltungsschalen. Ebenfalls hoch – wenngleich mit weniger Bedeutung auf die Engineering-Effizienz eingeschätzt – sind die Beurteilungswerte für die objektorientierte Programmierung und Hochsprachen. Das RAMI-4.0-Referenzmodell ist nach Ansicht der Befragten weniger von Bedeutung für die Effizienz.

Bild: TeDo Verlag GmbH

Anlagenbetrieb

Die fünfte Frage beschäftigte sich mit den Auswirkungen neuer Technologien (z.B. Modularisierung, digitaler Zwilling, integriertes Engineering) auf den wirtschaftlichen Betrieb von Anlagen. Insgesamt werden allen abgefragten Technologien hohe Bedeutungswerte zugeschrieben, mit Werten zwischen 75 und 88 Prozent. Die Anlagenmodularisierung, deren Orchestrierung und die Nutzung von Informationen aus dem Engineering einer Anlage werden dabei am häufigsten genannt. Aber auch die Integration von Engineeringdaten und die Nutzung des digitalen Zwillings werden als Erfolgsfaktoren gesehen.

Kompetenzbedarf

Welche Kompetenzen werden in Zukunft besonders nachgefragt? Die Einschätzungswerte der Befragten geben interessante Hinweise: Am häufigsten wurde hier Functional Safety genannt, gefolgt von System Engineering Expertise und der IEC61131-3 mit Zustimmungswerten von deutlich über 70 Prozent). Ebenfalls gefragt sind Kenntnisse in C/C++, modellbasiertem Engineering und Python (über 60 Prozent Zustimmung). Als wenig relevant werden Java Kenntnisse und detaillierte Kenntnisse hinsichtlich Datenaustauschformaten wie AutomationML gesehen. Dabei gibt es ein klares Gefälle der Bewertung zwischen den einzelnen Expertengruppen. So bewerten Experten aus dem Anlagenbetrieb die Bedeutung von Kompetenzen hinsichtlich Java deutlich höher und auf der gleichen Ebene wie Python und C/C++ im Gegensatz zu allen anderen Expertengruppen. Zum anderen bewerten sie entgegen dem allgemeinen Trend die Bedeutung von Wissen zu Functional Safety als deutlich geringer. Dies deutet darauf hin, dass Anlagenbetreiber hinsichtlich Kompetenzen deutlich andere Erwartungen als alle anderen Expertengruppen haben.

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