Steuerungs- und Antriebstechnik aus einer Hand

Abgestimmtes Zusammenspiel

Mitsubishi Electric zeigt auf der Messe u.a. eine kompakte Lösung, die das komplette Zusammenspiel von Antriebslösungen, Robotik, Steuerung und Scada aus einer Hand demonstriert. In der Handling-Applikation erfolgt die Druckregelung direkt im Servoverstärker. Neu sind vor allem die abgestimmte Kooperation der Steuerungsplattformen, Verbrauchsüberwachung und die Systemabschaltung über eine integrierte Sicherheits-SPS mit einer dem Scada-System vorgelagerten Edge-Computing-Lösung zur Datenaufbereitung. Weitere Highlights auf dem Messestand gibt es auch zu den Themen Zuführung und Teiletransport.
Die Total Factory Automation Solution ist eine kompakte Komplettlösung für das Handling von Teilen aus unterschiedlichen Materialien durch Roboter, Servo- und Linearmotor.
Die Total Factory Automation Solution ist eine kompakte Komplettlösung für das Handling von Teilen aus unterschiedlichen Materialien durch Roboter, Servo- und Linearmotor. Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.

Die Total Factory Automation Solution von Mitsubishi Electric ist eine kompakte Komplettlösung für das Handling von Teilen aus unterschiedlichen Materialien durch Roboter, Servo- und Linearmotoren. Hierbei erfolgt die Werkstückbestimmung über einen kraftgeregelten Servomotor. Alle ermittelten Daten wie Kraft, Geschwindigkeit, Position und Energiewerte der Gesamtanlage lassen sich auf dem Bedien-Panel vom Typ GOT2000 darstellen.

Die Melfa-EasyFeed-Lösung mit dem Asycube-Plug-In
Die Melfa-EasyFeed-Lösung mit dem Asycube-Plug-InBild: Mitsubishi Electric Europe B.V.

Automatisierung nach Plug&Play

Mit den Serien MR-J3 und der MR-J4 nutzt das System zwei verschiedene Servogenerationen, um die Rückwärtskompatibilität und das Plug&Play-Prinzip aller verbauten Komponenten zu veranschaulichen. Neben den hauseigenen Servomotoren lassen sich auch Spezialmotoren anderer Hersteller integrieren, wie der Linearantrieb HP70 und den Rundtakttisch TC120G der Firma Weiss. Von Mitsubishi Electric stammen die übrigen Komponenten wie der effiziente Direct-Drive-Motor, ein vertikaler Knickarmroboter vom Typ RV-4FL und die auf der iQ-R basierende Sicherheitssteuerung zur Absicherung des Gesamtsystems.

Die jeweils mit einer Mitsubishi-Electric-SPS ausgestatteten Transporteinheiten können in Echtzeit mit dem übergeordneten System sowie untereinander kommunizieren.
Die jeweils mit einer Mitsubishi-Electric-SPS ausgestatteten Transporteinheiten können in Echtzeit mit dem übergeordneten System sowie untereinander kommunizieren.Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.

Steuerungsplattform als Herzstück

Mittelpunkt der Lösung ist die leistungsfähige und schnelle Melsec iQ Plattform, auf der sich SPS-CPU, Motion-CPU und Roboter-CPU befinden. Die in der Anlage verbaute Sicherheitssteuerung ermöglicht das zentrale Ein- und Ausschalten und erleichtert Fehlersuche, Wartung sowie Programmierung und schützt die Anlage umfassend vor Systemausfällen und unbefugten Zugriffen. Neu ist auch die Konfiguration der iQ-R-SPS als Edge-Computing-Plattform zur Filterung von Produktionsdaten vor der Übertragung an Scada-Systeme.

Platzsparende Maschinenbestückung

Für die einfache Anbindung der Feeder-Technik von Asyril an einen Melfa-Roboter hat Mitsubishi Electric das Plug-in Melfa EasyFeed entwickelt. Wo früher die Umrüstung auf neue Teile und Applikationsanpassungen mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden waren, erleichtert das Plug-in die Parametrierung und Teileanpassung. Die Lösung rationalisiert die Ausrichtung großer und kleiner Werkstücke und ist ideal für das schonende Handling empfindlicher Teile. Durch die Einbindung in die Roboterprogrammierung können alle Parameter der speziellen Vibrationstechnik von Asyril aus dem Programm heraus gesteuert werden. Der kontinuierliche Datenaustausch ermöglicht das abgestimmte Zusammenspiel von Roboter und Feeder sowie die Optimierung der Taktzeiten.

Lineare Transportsysteme

Bereits auf der SPS IPC Drives im vergangenen Jahr hatte Mitsubishi Electric den Prototypen eines gemeinsam mit APT entwickelten Hochgeschwindigkeits-Lineartransportsystems vorgestellt. Seitdem wurde das Konzept intensiv weiterentwickelt, sodass die Partner für diesjährige Fachmesse in Nürnberg eine Anlage nahe der Serienreife in Aussicht stellen. Die Smart Carriages des Linear Transfer Systems ermöglichen die intelligente Steuerung des Warenflusses innerhalb einzelner Maschinen oder ganzer Produktionsanlagen – inklusive Spurwechsel zur parallelen Getrenntverarbeitung einzelner Güter und späterer Rückführung auf eine Linie. Die jeweils mit SPS und Speicher ausgestatteten Transportwagen können in Echtzeit mit dem übergeordneten System sowie untereinander kommunizieren und zudem Informationen über das mitgeführte Produkt zwischen den Stationen vermitteln. Die autonome Steuerung und Adaptionsfähigkeit der Wagen ermöglicht eine automatische Selbstkonfiguration von Produktionslinien, je nach Produktanforderungen, Kapazität an den Stationen und anderen Parametern. Das System bietet Geschwindigkeiten bis 4m/s, Beschleunigung bis 3g sowie eine Positions- und Wiederholungsgenauigkeit von ±0,01mm. Die integrierte Kollisionsvermeidung ermöglicht einen zulässigen Minimalabstand zwischen den Wagen auf einer Spur von unter 1mm und entsprechend effektive Raumnutzung. Eine weitere Besonderheit des Systems ist, dass die einzelnen Transportwagen auch Sensorik und Aktorik mitführen können. Die Markteinführung wird für Ende des ersten Quartals 2018 erwartet. Pilotanlagen können voraussichtlich schon früher konfiguriert werden.

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