Gesundheitscheck von Lagern mittels intelligenter Sensorik

Überraschungen vermeiden

ABB adaptiert ihre Smart-Sensor-Technologie auf Stehlager, um außerplanmäßige Stillstände zu vermeiden und die Lebensdauer von Anlagen zu verlängern.

Als Teil des Service ABB Ability Condition Monitoring für den Antriebsstrang bringt ABB den daumengroßen Ability Smart-Sensor für Stehlager der Marke Dodge (aber mittels eines Adapters auch für Lager anderer Hersteller) auf den Markt, der den Gesundheitscheck von Lagern ermöglicht. Ähnliche Sensoren wurden bereits 2016 für Motoren und 2018 für Pumpen vorgestellt. Die Smart-Sensor-Technologie liefert durch eine Analyse des Lagerzustandes anhand von Vibrations- und Temperaturdaten frühzeitig Hinweise auf mögliche Probleme. Dadurch können Stillstandszeiten bei Anwendungen wie Schüttgutförderanlagen vermieden werden, die häufig im Bergbau, der Zuschlagstoff- und Zementherstellung sowie bei Anwendungen in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie eingesetzt werden. Der Smart-Sensor nutzt modernste Algorithmen zur Analyse, dem Management und der Sicherstellung der Leistung der Komponenten. Der Sensor hat die Schutzart IP66 und ist Ex-geschützt für Zone 0/20. 80 Prozent der Lagerausfälle sind durch die Schmierung bedingt, und ein heiß laufendes Lager kann auf eine nicht ausreichende Schmierung hindeuten. Die Überwachung der Lagervibrationen kann frühzeitig auf mögliche Anlagenprobleme hinweisen. Der Sensor wird auf einfache Weise am Lager befestigt und kommuniziert drahtlos über beispielsweise ein Smartphone oder ein Bluetooth Gateway. Dies ermöglicht einen einfachen Zugriff auf die Lager-Daten an Orten, die nur schwer oder unter Gefahr zugänglich sind oder an denen Arbeitsschutzvorschriften die Verwendung von Handgeräten nicht erlauben. Daher wurde auch bei der Sensorbatterie auf eine lange Lebensdauer geachtet. Mittels einer Gateway-Verbindung für den Fernzugriff erfolgt eine Datenübertragung an die ABB Ability Cloud, wodurch eine cloudbasierte Speicherung und die Sicherung der Verlaufsdaten möglich ist. Zeitgleich ist auch eine Online-Überwachung vieler Sensoren innerhalb der Gateway-Reichweite möglich. Kunden können über die Cloud oder per App system- oder anlagenweit die Leistungsdaten der Lager vergleichen, bzw. die Daten auch in ihre eigenen Systeme integrieren. „Lager sind kritische Komponenten in Förderanlagen und häufig der erste Indikator für ein Anlagenproblem“, so Jonas Spoorendonk, Digital Portfolio Manager Motors & Generators bei ABB Automation Products. „Die Anzeige des Lagerzustandes ermöglicht dem Personal eine schnelle und sichere Identifikation eines potenziellen Problems, so dass die Wartung geplant und ein nicht vorhergesehener Stillstand vermieden werden kann.“

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