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Alternative zu klassischen Festoons

Sicher schwenken

Herunterhängende Energie- und Datenleitungen bei Schwenkkranen können ein hohes Risiko darstellen. Durch unachtsames Bewegen von Lasten, Gabelstapler und andere Schwenkkrananlagen können sie sich verheddern und abreißen. Für mehr Sicherheit soll eine neue Energieführung sorgen, die sich direkt in der Kontur des T-Trägers montieren und durch ein spezielles Wippensystem auch für lange Trägerlängen verschleißarm einsetzen lässt.
 Alternative zu Festoons: Beim Energieführungssystem Guidelok Swing hängen die Energie- und Datenleitungen nicht in der Luft.
Alternative zu Festoons: Beim Energieführungssystem Guidelok Swing hängen die Energie- und Datenleitungen nicht in der Luft. Bild: igus GmbH

Schwenkkrane sind aus der Industrie nicht wegzudenken. Sie transportieren Werkstücke an Verladerampen, Bearbeitungsmaschinen oder Montageplätzen. Doch dabei kann es immer wieder zu Ausfällen kommen. Etwa wenn herunterhängende Kabelschlaufen beim Abladen von Werkstücken durch einen Gabelstapler beschädigt werden. Die Folge: Ausfallzeiten, ungeplante Reparaturkosten, schlimmstenfalls Produktionsverzögerungen. „Um Anlagensicherheit und Produktivität zu erhöhen, haben wir ein neues Energieführungssystem namens Guidelok Swing entwickelt“, sagt Theo Diehl, Leiter Branchenmanagement Krane bei Igus. Die Energie- und Datenleitungen hängen nicht in der Luft, sondern bewegen sich aufgrund des schlanken und platzsparenden Designs der Energieführung direkt in der Träger-Kontur des Schwenkkrans. Außerhalb der Reichweite von aufgenommenen Lasten, Flurförderzeugen oder anderen Schwenkkranen.

Konstruktionstechnischer Kniff

Bei der neuen Lösung sind die Energie- und Datenleitungen in eine Energiekette aus Kunststoff eingelegt. Das Untertrum liegt auf dem Flansch des T-Trägers auf und ist mit der Laufkatze verbunden. Im Gegensatz zu traditionellen Kettenanwendungen wird bei Guidelok Swing das Untertrum verfahren. Das Obertrum wird mit Hilfe von speziellen Elementen oberhalb der Laufkatze gehalten. Bei einer klassischen Energieketten-Bewegung würde das Obertrum auf dem Untertrum gleiten. Anders bei dieser Lösung: Alle 800mm sind Wippen am Steg des T-Trägers verschraubt. Fährt das Obertrum vorbei, drückt der Kettenradius die Klappen der Wippe nach oben und rastet ein. In der Gegenbewegung öffnen sich die Klappen wie eine Falltür und geben das Obertrum wieder frei. Der Vorteil: Obertrum und Untertrum berühren sich nie. Entsprechend gering ist der Verschleiß und entsprechend lang die Lebensdauer der Energieführung. „Ein weiterer Vorteil ist, dass wir keine Führungsrinne benötigen, da die Energieführung von den Wippen in Position gehalten wird und nicht zu den Seiten ausbrechen kann“, erklärt Diehl. Die Energieführung sei dadurch auch kostengünstig. Sie soll sich preislich auf dem Niveau klassischer Festoons bewegen. Bestehende Systeme lassen sich durch den Verzicht auf eine Führungsrinne zudem schnell umrüsten.

Erste Anwender überzeugt

Erster Anwender des neuen Führungssystems ist SEW-Eurodrive. Der Hersteller von Antriebstechnik hat in seinem Werk im südafrikanischen Gauteng einen Hallenkran mit der Guidelok Swing ausgestattet. Der Kran bewegt Bauteile für die chemikalische Reinigung mit einem Hochdruckreiniger. „Zunächst hatten die Ingenieure überlegt, mit klassischen Festoon-Systemen zu arbeiten“, so Diehl. „Unsere Partner Stahl Cranes and Hoists konnte sie jedoch davon überzeugen, dass das neue Führungssystem die Unfallgefahr senkt und die Ausfallsicherheit des Krans erhöht.“ Denn die Energieführung verhindert nicht nur Zusammenstöße mit Gabelstaplern. Sie ist auch chemikalienbeständig, korrosions- und wartungsfrei, da keine externen Schmiermittel zum Einsatz kommen. SEW-Eurodrive zeigt sich von der Lösung begeistert. Ebenso ein weiterer Anwender in Südafrika: Barloworld. Das Industrieunternehmen hat angekündigt, weitere Schwenkkrane in seinen Werkshallen sukzessive zusammen mit Stahl Cranes and Hoists umzurüsten.

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