Ausfallfreie Fertigung: Smarte Sensorik für’s Kabeltrommelmagement

Intelligente Kabeltrommel bestellt selbst nach

Kabel sind gerade im Maschinenbau eine essenzielle Komponente. Ohne sie funktioniert keine Maschine. Das bedeutet: Wenn der Kabelbestand ausgeht, steht die Fertigung still. Ein Szenario, das schnell teuer werden kann. Die Krux: Die meisten Unternehmen können ihren Bestand nur raten. Deshalb hat Lapp dafür eine Lösung entwickelt: smarte Sensorik für das Kabeltrommelregal.

Transparenz in Echtzeit und automatische Nachbestellung

Auf einem digitalen Dashboard lässt sich das System konfigurieren und kontrollieren. Nutzer sehen darauf stets den Füllstand jeder ihrer Kabeltrommeln nahezu in Echtzeit. Zudem können sie einen Schwellenwert für automatische Bestellungen festlegen. Wenn das System an Lapp angebunden ist, kann der Bestelltermin flexibel eingerichtet werden, erklärt Schmalzried: „Die Daten, die unsere Sensoren erfassen, werden uns helfen, vorauszusagen, wie viel Kabellänge in einem bestimmten Zeitraum verbraucht wird. Das System prüft, wie lange eine Lieferung zu diesem Zeitpunkt dauern wird.“ Durch einen Abgleich der Verbrauchs- und Lieferprognose-Daten kann das System dann die Nachbestellung so terminieren, dass Nachschub rechtzeitig da ist.

Dominik Schmalzried ist sich sicher, dass solche Lösungen bald die Regel werden: „Unternehmen erleben heute konkurrierende Märkte und müssen daher auf höchstmögliche Effizienz setzen. Zudem sind sie auf hohe Prozesssicherheit angewiesen. Letzteres ist aufgrund strapazierter Lieferketten eine besondere Herausforderung. Vernetzung und Automatisierung bieten hier großes Potenzial, weil sie ineffiziente manuelle und damit fehleranfällige Prozesse reduzieren. Und weil sie auf Kunden- wie auch auf Lieferantenseite mehr Transparenz schaffen, welche die Planbarkeit verbessert.“

Kundenbedarf bestimmt die Entwicklung von Anfang an mit

Schon in einem frühen Entwicklungsstadium stellte das Innovationsteam seine Lösung auf Messen vor. So konnten potenzielle Anwender frühzeitig Rückmeldung geben und die weitere Entwicklung dadurch beeinflussen. „Man weiß vorher nie, wie die Reaktionen ausfallen. Deshalb sollte das kundenseitige Interesse für eine Innovation frühestmöglich in der Entwicklung erprobt und validiert werden, um sicherzustellen, dass wir mit unseren Gedanken auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Schmalzried. „In dem Fall aber war das ein voller Erfolg, da gab es einige Messebesucher, die hätten das System am liebsten gleich in ihren Betrieb mitgenommen.“

Pilottests und Weiterentwicklung

Das verwundert nicht, weil die Lösung große Vorteile wie geringere Prozesskosten, effiziente Lagerhaltung und die Vermeidung von Produktionsstillständen verspricht. In den nächsten Monaten wird das System bei mehreren Pilotkunden getestet, damit die Lösung bei ihrer Markteinführung ihr volles Verbesserungspotenzial zuverlässig ausspielen kann. Das Lapp-Team plant derweil schon weiter: „Mit der mitdenkenden Kabeltrommel haben wir nicht das letzte Wort gesprochen, sondern nur einen weiteren Baustein geschaffen. Lösungen, die unseren Anwendern einen echten Mehrwert bringen, haben bei uns einen hohen Stellenwert“, betont Dominik Schmalzried abschließend und freut sich darauf, bei ihrer Entwicklung und Umsetzung mitzuwirken.

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