Messethemen der Nutzerorganisationen in Nürnberg

Von Protokollen und Standards

Auch die Nutzerorganisationen der verschiedenen Feldbus- und Industrial-Ethernet-Standards präsentieren sich auf der Nürnberger Messe - traditionell in Halle 2. Durch neue Akteure auf der Protokollbühne wie OPC UA oder TSN sind dort einige Neuheiten zu sehen.

Wenn die Kommunikationsstandards der Zukunft diskutiert werden, kommt man an OPC UA und TSN nicht vorbei. Dabei sind in der Fertigungspraxis gerade erst die Industrial-Ethenet-Derivate angekommen und auch die klassischen Feldbusse erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit beim Anwender. Ein Besuch in Halle 2 des Nürnberger Messegeländes, wo die Nutzerorganisationen den aktuellen Status quo sowie ihre Pläne und Technologien für die Zukunft aufzeigen, lohnt sich also allemal.

Alles neu bei Profinet

Auf dem Gemeinschaftsstand der Nutzerorganisation von Profibus und Profinet in Nürnberg gibt es in diesem Jahr einige Neuerungen. Augenscheinlich sind vor allem die neue Position in Halle 2 sowie ein neues Standdesign. Bestandteil des Messeauftritts ist neben den bekannten Präsentationen zur Fabrik- und Prozessautomatisierung auch das Profisafe-Modell mit optischer und elektromechanischer Sensorik, Antrieben, Controllern, Gateways und F-I/O-Modulen. Auch eine Profidrive-Live-Demo mit Präsentation von Interoperabilität, Herstellerneutralität und Skalierbarkeit ist in Nürnberg zu sehen. Die IO-Link Community präsentiert auf dem Gemeinschaftsstand eine Vielfalt von mehr als 220 Geräten sowie Neuheiten zum Thema IO-Link Safety. Zudem zeigen mehr als 30 Mitgliedsfirmen mit Einzelpräsentationen ihre jeweiligen Lösungen und Angebote. Neben einem Eindruck zum aktuellen Stand der Technik, erhalten Besucher auf dem Messestand auch einen Überblick über den Entwicklungsstand zu Profinet@TSN und OPC UA in Profinet-Systemen.

CC-Link IE in neuer Version

Auf der Messe in Nürnberg stellt die CLPA die neue Field-Network-Basic-Version von CC-Link IE vor. Sie macht 100Mbit-Geräte durch bloße Software-Implementierung auf Master- und Geräteebene CC-Link-IE-kompatibel. So sollen sich auch die Unternehmen Zugang zu CC-Link IE erschließen, deren Geräte noch kein Gbit-Ethernet unterstützen. Durch den Verzicht auf Hardware-Entwicklung wird auch die Implementierung von Master-Stationen auf IPCs vereinfacht. Zu guter Letzt erhöht CC-Link IE Field Network Basic die Kompatibilität mit anderen Ethernet-Technologien, die TCP/IP und UDP/IP verwenden. Außerdem wird in Nürnberg gemeinsam mit der Nutzerorganisation von Profibus und Profinet die Veröffentlichung der Kompatibilitätsspezifikation für CC Link IE und Profinet bekanntgeben. Im letzten Jahr hatten beide Organisationen eine Partnerschaft verkündet mit dem Ziel einer nahtlosen Kommunikation zwischen den Standards. Dass daran festgehalten wird, soll durch die jetzige Veröffentlichung der Spezifikation unterstrichen werden. So will man die Bedürfnisse von Endanwendern sowohl in Asien als auch in Europa erfüllen.

EPSG: Offene und standardisierte Vernetzung

Die Powerlink-Nutzerorganisation (EPSG) zeigt auf der diesjährigen SPS IPC Drives wie die offenen und standardisierten Protokolle Powerlink, Opensafety mit OPC UA und TSN ineinander greifen, um State-of-the-art-Kommunikationsarchitekturen gemeinsam mit modernen Security- und Safety-Konzepten umzusetzen. Zudem wird gezeigt, wie eine vollständig schnittstellenfreie Kommunikation von der Sensor- bis zur ERP-Ebene und in die Cloud funktioniert. Basis hierfür ist die Companion Specification zwischen OPC UA und Powerlink. Darüber hinaus sind neue Produkte von EPSG-Mitgliedern mit Powerlink-Schnittstelle zu sehen, unter anderem eine Managing-Node-Lösung von IBV für das QNX-Betriebssystem. Robodev zeigt, wie der Industrial-Ethernet-Standard in das Open-Source-Robot-Operating-System (ROS) integriert wurde und welche Projekte sich damit umsetzen lassen. Des Weiteren ist eine interaktive Demozelle zu sehen, die das Zusammenspiel von ABB-Robotik und Spinner-Infrastrukturkomponenten zeigt.

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