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Wenn Gelähmte wieder laufen

Beim Cybathlon präsentierten Forscher Exoskelette, mit denen querschnittgelähmte Menschen wieder gehen können. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hat die moderne Antriebstechnik.
Cybathlon Kloten, 08.10.2016. (ETH Zürich/Alessandro Della Bella)
Cybathlon Kloten, 08.10.2016. (ETH Zürich/Alessandro Della Bella)

Im Oktober sind beim Cybathlon in Zürich querschnittgelähmte Menschen um die Wette gelaufen. Mit Hilfe von Exoskeletten sind sie in einem Hindernisparcours gegeneinander angetreten und haben der Öffentlichkeit gezeigt, wie weit die Technik in diesem Bereich inzwischen ist. Die Schweiz als Know-how-Land spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn in vielen Exoskeletten sind Komponenten aus dem Kanton Obwalden verbaut, ohne die sich nicht viel bewegen würde. Roboteranzüge müssen kräftig und trotzdem sehr leicht sein. Denn ein zu hohes Gewicht wirkt sich negativ auf die Lebensdauer der Batterie aus. Das stellt für die Entwickler eine Herausforderung dar, denn die meisten Motoren, die stark genug sind, um ein Exoskelett zu bewegen, sind groß und schwer. Deshalb haben sich viele Ingenieure in diesem Bereich mit dem Schweizer Unternehmen Maxon Motor zusammen gearbeitet, das schon die Motoren für die Mars-Rover der NASA entwickelt hat. Die dadurch in den Exoskeletten eingesetzten Antriebe sind stark, leicht und energieeffizient – zudem sind sie leise sowie langlebig. „Über die Jahrzehnte haben wir dafür viel in Forschung und Entwicklung investiert“, sagt der Firmenchef Eugen Elmiger. Entsprechend sind die Motoren heute in vielen Industriebereichen verbreitet: in Robotern, genauso wie in Flugzeugen, Autos oder Medizingeräten.

Wissen verschafft einen Marktvorteil

Neben den Motoren und ihren Eigenschaften ist auch eine fachliche Unterstützung der Kunden sehr wichtig. Kleine Firmen und Start-ups treten oft mit einer konkreten Problemstellung im Antriebsbereich an Maxon heran, da ihnen das spezifische Wissen fehlt. Der Antriebsanbieter kann dann aushelfen. „Unsere Erfahrung und unsere Beratung sind hier ein großer Vorteil“, sagt Herr Elmiger. Das zeige sich auch beim Cybathlon. Bei Exoskeletten wisse das Unternehmen inzwischen gut, auf was es neben der richtigen Motorenwahl ankommt. Und so haben einige Teams, die teilnehmen, Maxon-Produkte eingebaut, ebenso in den anderen Disziplinen.

Partner des Cybathlon

Die Cybathlon-Spiele werden von der ETH Zürich organisiert und fanden in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Rund 80 Teams aus der ganzen Welt nahmen teil. Ihre maschinenassistierten Piloten traten in sechs Disziplinen gegeneinander an: Beinprothesen, Armprothesen, Exoskelette, motorisierte Rollstühle, Fahrräder mit Muskelstimulation und virtuelle Rennen durch Gedankensteuerung. Was bei den Paralympics nicht erlaubt ist, ist beim Cybathlon sogar ein Muss: Der Einsatz moderner Technik. „Wir wollen mit dem Cybathlon Barrieren zwischen der Öffentlichkeit, Personen mit Behinderungen und der Wissenschaft abbauen“, sagt der Erfinder des Cybathlon, ETH-Professor Robert Riener. Maxon Motor unterstützt den Cybathlon als Sponsor und Partner und war vor Ort präsent – mit einer Werkstatt für die Teams und einer kleinen Ausstellung zur geschichtlichen Entwicklung von Prothesen.

maxon motor gmbh
http://www.maxonmotor.com

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