Umrichter für Wasserstoff-Stahlwerk

Bild: ABB AG

Laut der internationalen Energieagentur IEA ist die Stahlindustrie für schätzungsweise acht Prozent des weltweiten Energiebedarfs verantwortlich und erzeugt zwischen sieben und neun Prozent der CO2-Emissionen – überwiegend durch Verbrennung fossiler Brennstoffe. Um dem entgegen zu wirken wird das neue Stahlwerk von H2 Green Steel im schwedischen Boden mit Wasserstoff betrieben. Das soll den CO2-Ausstoß gegenüber herkömmlichen Verfahren um 95 Prozent reduzieren. Derzeit läuft die erste Projektphase. Die Produktion soll Ende 2025 beginnen. Bei der Prozesstechnik für das Stahlwerk setzt die SMS Group auf die ACS800-Familie von ABB. Konkret sollen rund 1.200 Niederspannungsumrichter für neun Bereiche des Stahlwerks geliefert werden, darunter der Tunnelofen, das Blechwalzwerk sowie die Glüh- und die Feuerverzinkungslinie. Die Frequenzumrichter sollen sowohl für die Steuerung der Anlagen als auch für eine stabile Stromversorgung sorgen. Zum Lieferumfang gehören auch elf Mittelspannungs-Frequenzumrichter ACS6080 in Single- und in Multidrive-Konfiguration für das Warmwalz- und das Tandem-Kaltwalzwerk. Diese Geräte sind Voraussetzung für gleichmäßige mechanische Eigenschaften, Stärke und Bearbeitung. Die Multidrive-Konfiguration erlaubt die unabhängige Steuerung mehrerer Motoren über ein Single-Drive-Schrankgerät. Dieses Konzept ist platzsparend, energieeffizient und bietet zudem die Möglichkeit, rekuperierte Bremsenergie zu nutzen. Bei den Warmfertigwalzwerken sorgt das Konzept für einen geringen Oberschwingungsgehalt. Ab 2026 soll die Produktion in Boden hochgefahren werden, 2030 soll die Anlage dann jährlich 5Mio.t grünen Stahl liefern.

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