Motoren auf dem Weg ins IIoT - Teil 2

„Motordaten haben einen großen Wert“

Smarte Motoren, die neben dem reinen Motor auch Regler, I/Os, Bussysteme und Steuerungselemente beinhalten, gibt es schon seit vielen Jahren. Inzwischen rückt für Motorenhersteller aber auch die folgende Frage immer stärker in den Fokus: Welche Bedeutung und Anforderungen hat das Industrial Internet of Things für und an die Motoren? Dazu hat das SPS-MAGAZIN bei drei IIoT-Experten von Dunkermotoren nachgehakt: bei Markus Weishaar, Produktmanager IIoT sowie den beiden Softwareingenieuren Vitas Kling und Lucas Mülhaupt.
Bild: Dunkermotoren GmbH

Wie ist Dunkermotoren in Bezug auf das IIoT positioniert?

Markus Weishaar: Heute stellt die in unsere Motoren integrierte Logik bereits alle relevanten Daten der Motoren über die vorhandenen Feldbusschnittstellen wie Profinet, Ethercat oder CANopen zur Verfügung. Diese können dann über unsere aktuellen Tools wie den Drive Assistant 5 oder Motion Apps genutzt und ausgewertet werden. Mit diesem Ausgangspunkt verfügen wir schon jetzt über ein lokales Condition Monitoring, dass wir nun erweitern wollen. Zudem nutzen wir unsere Erfahrung, um basierend darauf passende IIoT-Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Damit sollen sie ihre eigenen Digitalisierungsprojekte umsetzen können, ohne sich Gedanken über die Anbindung und die Analyse von Motoren machen zu müssen.

Vitas Kling: Wir können unserem Kunden so ziemlich jede Softwarelösung bieten, solange Antriebe untereinander oder mit einer SPS kommunizieren. Hier sind wir mit unsere neuen Motor-Control-Platform sehr gut aufgestellt, über die die angesprochene Datenbereitstellung schon heute funktioniert. Erste IIoT-Projekte laufen gerade an.

 Bei Dunkermotoren kümmern sich die beiden Softwareingenieure Vitas Kling und Lucas Mülhaupt sowie Produktmanager Markus Weishaar um das Thema Antriebstechnik im IIoT (v.l.n.r).
Bei Dunkermotoren kümmern sich die beiden Softwareingenieure Vitas Kling und Lucas Mülhaupt sowie Produktmanager Markus Weishaar um das Thema Antriebstechnik im IIoT (v.l.n.r). Bild: Dunkermotoren GmbH

Wie sehen die weiteren Entwicklungen aus?

Weishaar: Aktuell arbeiten wir intensiv an verschiedenen Softwarelösungen, die auf den gängigen Edge-Gateways laufen. Die Software übernimmt dabei die Funktion, die unterschiedlichen Motoren an eine Cloud anzubinden oder auch Daten für Applikationen von Kunden bereitzustellen. Gleichzeitig beginnen wir mit dem Aufbau einer Gerätecloud, die als ortsunabhängige Remote-Plattform fungiert. Geplant sind Features wie ein gesteuerter Remote-Firmware-Download oder auch Analytics-Funktionen wie die Vorhersage von Ausfallwahrscheinlichkeiten.

Bedienen Sie damit aktuelle Bedürfnisse beim Kunden?

Weishaar: Der Trend geht aktuell klar in Richtung Datenbereitstellung in der Cloud und darauf aufbauend, dass jeder Hersteller seine Produkte mit seinem Expertenwissen analysiert und den Kunden fertige Informationen in Form von Services zur Verfügung stellt. Weiter in die Zukunft gedacht, sind so dann auch Motor-as-a-Service-Modelle denkbar, bei denen nicht mehr das Gerät an sich verkauft wird, sondern die Funktion. Das setzt aber voraus, dass zunächst unsere Kunden ähnliche Business-Modelle in Betracht ziehen und umsetzen.

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