Interview mit Dirk Fedder, Vice President bei Kostal Industrie Elektrik, über die neue Gerätegeneration Inveor MP und MP modular

„Das Pulsinjektionsverfahren verschiebt Grenzen“

"Mit der motormontierten Bauweise seiner dezentralen Antriebsregler hat Kostal einen Volltreffer gelandet." So umschreibt Dirk Fedder die Einführung der Inveor-Familie vor rund 10 Jahren. Im Gespräch mit dem SPS-MAGAZIN erklärt der Verantwortliche für diesen Bereich, welche Vorteile die jüngst vorgestellten Geräte der Inveor-Serien MP und MP modular bei Effizienz und Leistung bieten - und welches spezielle Regelungsverfahren dafür zum Einsatz kommt.
Bild: KOSTAL Industrie Elektrik

Kostal hat seine Wurzeln eigentlich im Automobil-Zulieferbereich. Wie kam es dazu, dass sich das Unternehmen mit einer Antriebsreglerfamilie an die Industrie wendet und wie positioniert es sich in diesem Markt?

Dirk Fedder: Die Anfänge der dezentralen Antriebsregler bei Kostal gehen auf Projekte in den 1990er Jahren zurück. Damals haben wir erste 4kW dezentrale Aufbauumrichter im Auftrag von Pumpenherstellern entwickelt. Seitdem bauen wir sowohl unser Knowhow als auch unser Portfolio bzw. das Funktions- und Leistungsspektrum in diesem Bereich kontinuierlich aus. In den frühen 2000ern, als das Tochterunternehmen Kostal Industrie Elektrik gegründet wurde, erweiterte sich auch das Anwendungsspektrum unserer Regler. Deswegen war es nur eine logische Entscheidung, den kompletten Industriemarkt zu adressieren.

Mit dem Plattformansatz von Inveor decken wir ein breites Standardspektrum ab, können aber auch kundenspezifische Geräte realisieren.“
Dirk Fedder, Kostal
Mit dem Plattformansatz von Inveor decken wir ein breites Standardspektrum ab, können aber auch kundenspezifische Geräte realisieren.“ Dirk Fedder, Kostal Bild: KOSTAL Industrie Elektrik GmbH

Kostal hatte bis dato also einzelne OEMs beliefert?

Fedder: Ja, so wie es auch im Automobilbereich der Fall ist, gab es kundenbezogene Entwicklungen in großen Stückzahlen. Nach Gründung der Tochtergesellschaft änderte sich das: Es wurde ein Produktmanagement aufgebaut, das auf Basis der Marktanforderungen Spezifikationen und Lastenhefte definierte: Im Ergebnis hat Kostal den Inveor M auf den Markt gebracht – und damit die Herausforderung gelöst, nicht länger nur einzelne Applikationen zu regeln, sondern viele unterschiedliche Antriebsanwendungen einfach in Betrieb nehmen zu können.

„Unsere App überträgt fast den kompletten Funktionsumfang der PC-Software auf das Smartphone.“
Dirk Fedder, Kostal
„Unsere App überträgt fast den kompletten Funktionsumfang der PC-Software auf das Smartphone.“ Dirk Fedder, KostalBild: KOSTAL Industrie Elektrik GmbH

Die Bauform des Reglers stand aber nicht zur Debatte?

Fedder: Es gab damals bei Kostal schon Diskussionen, ob man dezentrale Regler oder besser markttypische Schaltschrankgeräte forcieren solle. Um sich vom Wettbewerb zu differenzieren, wurde letztendlich zugunsten der motormontierten Bauweise entschieden. Und damit hat Kostal einen Volltreffer gelandet. Das merkt man allein dadurch, wie schnell die Marktbegleiter auf diesen Zug aufgesprungen sind und auch bestehende dezentrale Regler überarbeitet wurden. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal haben wir mit dem Inveor das Leistungsspektrum über die markttypischen 7,5kW hinaus ausgebaut. Noch immer ist unser breites, dezentrales Angebot von 250W bis 22kW eine Besonderheit auf dem Markt. Ein dritter wichtiger Punkt: Die großen Hersteller haben damals Geräte nur von der Stange verkauft. Wir haben mit der Inveor-Familie aber von Beginn an einen Plattformansatz verfolgt, mit dem wir ein breites Standardspektrum abdecken, auf Wunsch aber auch kundenspezifische Geräte oder Anpassungen realisieren können.

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