Die europäische Richtlinie definiert die Ökodesign-Anforderungen an Elektromotoren und Drehzahlregelungen und tritt zweistufig in Kraft. Ab Juli fordert sie die Wirkungsgradklasse Premium Efficiency (IE3) für 2- bis 8-polige Elektromotoren von 0,75 bis 1.000kW. Ab Juli 2023 fordert sie die Wirkungsgradklasse Super Premium Efficiency (IE4) für 2- bis 6-polige Motoren mittlerer Leistung von 75 bis 200kW.
Gemäß der Verordnung bietet Siemens die Motorenreihe Simotics SD durchgängig in IE4 für alle betroffenen Motoren an. Darüber hinaus aber auch für Motoren mit einer Leistung bis 1.000kW sowie für 8-polige Motoren ab 55kW, die von der zweiten Stufe noch ausgenommen sind. Anwender von Simotics-Motoren können so langfristig die steigenden Forderungen an Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit erfüllen.
Durch die hocheffizienten Motoren sparen Anwender darüber hinaus Energie, senken ihre Betriebskosten und reduzieren die CO2-Emissionen. Eingesetzt werden solche Motoren typischerweise bei Pumpen, Lüftern, Kompressoren, Extrudern, Mischern, Rührern, Zentrifugen, Walzen oder Wicklern. Das betrifft vorrangig die Branchen Wasser, Abwasser, Chemie, Öl und Gas, Zement, Papier, Marine sowie Metallverarbeitung.
Antriebseffizienz im Ex-Bereich
Auch die Motoren der explosionsgeschützten Simotics-XP-Reihe übertreffen die aktuell geforderten Effizienznormen. Sie werden ebenfalls in IE3 und IE4 angeboten. In der Zündschutzart Erhöhte Sicherheit (Ex eb) ist IE3 Standard. Somit werden auch hier die Anforderungen, die 2023 in Kraft treten und Wirkungsgradklasse High Efficiency (IE2) fordern, übertroffen. Ein weiteres Beispiel aus dem Siemens-Motorportfolio ist der Simotics-Reluktanzmotor. Er zeichnet sich durch besonders hohe Wirkungsgrade, vergleichbar mit IE4, auch im Teillastbereich aus. Im System mit einem Sinamics-Umrichter übertrifft er die Mindestanforderungen der höchsten definierten Systemwirkungsgradklasse IES2.
Hocheffiziente Motorentechnik kann den Energiebedarf der Industrie nachhaltig reduzieren und tragen dazu bei, die weltweiten CO2-Emissionen zu senken. Denn etwa 70 Prozent des Energiebedarfs in der Industrie werden laut ZVEI von Elektromotoren benötigt.