Make-or-Buy-Tool: Software gibt Empfehlung zum Outsourcen oder selbst Entwickeln von Kommunikationsschnittstellen für Automatisierungsgeräte

Der Markt für Automatisierungstechnik kennt keine Grenzen. Hersteller von Automatisierungsgeräten, Maschinen oder Anlagen profitieren vom internationalen Wachstum der Branche, müssen sich aber auch auf weltweit unterschiedliche Gepflogenheiten einstellen. Das gilt auch für die digitale Kommunikation: Hersteller von Automatisierungseinrichtungen müssen bei der Kommunikationsfähigkeit ihrer Geräte Flexibilität zeigen. Mit der richtigen Implementierungsstrategie können sie dabei viel Zeit und Geld sparen.

Auf der sicheren Seite

Wichtigster Einflussfaktor für die Berechnungen ist die prognostizierte Verkaufsstückzahl. In Bild 5 werden die Ergebnisse beispielhaft an einem Szenario vorgestellt, in dem davon ausgegangen wird, dass von der Schraubersteuerung in der Spitze des Lebenszyklus 4.000 Geräte pro Jahr verkauft werden. Die durch einen Partner unterstützte Entwicklung führt am schnellsten zu ersten verkaufsfähigen Produkten. Die Realisierung mit Modulen führt nach einem Anfangsaufwand am schnellsten zu einem breiten Einsatz bei allen Kommunikationssystemen. Da bei dieser Variante die Entwicklungskosten am niedrigsten sind, wird auch der schnellste Payback bzw. der höchste ROI nach drei Jahren erzielt. Im Einzelnen bringt die Projektergebnisrechnung folgende Resultate: Alle drei Entwicklungsmöglichkeiten führen bei den prognostizierten Stückzahlen von bis zu 4.000 Geräten pro Jahr zu einem positiven Projektergebnis nach sieben Jahren. Der ROI nach drei Jahren ist nur beim Einsatz der modularen Lösung positiv. Bei kleineren Stückzahlen verschiebt sich die Ergebnissituation deutlich weiter zugunsten der modularen Lösung. Werden z.B. nur 3.000 statt 4.000 Klebesteuerungen als maximale Jahresstückzahl umgesetzt, so wird die Eigenentwicklung der Schnittstellen erst in den letzten Tagen der sieben Jahre kostendeckend; mit Unterstützung durch einen Entwicklungspartner würde der Payback nach 4,7 Jahren, beim Einsatz der Module jedoch schon nach 2,4 Jahren erreicht.

Fazit

Digitale Kommunikation ist aus der Automatisierungstechnik nicht mehr wegzudenken. Der großen Zahl an weltweit existierenden Feldbussystemen tritt jetzt eine ähnlich große Zahl Ethernet-basierter Kommunikationslösungen zur Seite. Gerätehersteller müssen heute die richtigen Entscheidungen für die Auswahl der Kommunikationslösungen in ihren Geräten treffen. Marktanalysten können dabei helfen, die verfügbaren Kommunikationstechnologien zu bewerten. Für die richtige Implementierungsstrategie ist weitergehendes Know-how gefordert. Das Make-Or-Buy-Tool, das die Firmen HMS Industrial Networks (www.anybus.de, info@anybus.de) und TMG Technologie Management Gruppe bei ihren Beratungen zum Einsatz bringen, liefert wertvolle Beiträge für den Entscheidungsprozess. Die Analyseergebnisse zeigen, dass sich der Einsatz von modularen Schnittstellenbausteinen bei kleinen bis mittleren Produkt-Stückzahlen und kurzen Projekt-Laufzeiten durchweg als die kostengünstigste Lösung erweist.

National Instruments erweitert sein Angebot von Digitalmultimetern um NI PXI-4065, ein Multimeter für PXI mit einer Genauigkeit von 6 ½ Stellen. Es eignet sich für zuverlässige Messsysteme zur Datenprotokollierung mit hoher Kanalanzahl. Hierfür können Anwender das Multimeter mit über 150 PXI-Schaltmodulen des Herstellers im integrierten Chassis PXI-1033 kombinieren und damit Datenprotokollierungssysteme mit hoher Kanalanzahl entwickeln. Mit jedem zusätzlichen PXI-Chassis mit 18 Steckplätzen können die Systeme um weitere 3000 Kanäle ergänzt werden. Mit der Treibersoftware DMM, die im Lieferumfang des Digitalmultimeters PXI-4065 enthalten ist, sind Anwender in der Lage, Datenprotokollierungssysteme mit vielen Kanälen mithilfe von LabVIEW SignalExpress entwickeln. In automatisierten Prüfsystemen sind Digitalmultimeter des Typs NI 4065 auch mit den Entwicklungsumgebungen TestStand, LabVIEW, LabWindows/CVI und Measurement Studio programmierbar. Sie bieten Anwendern verschiedene Optionen für die Realisierung ihrer Mess- und Prüfanwendungen. Das Digitalmultimeter nutzt dieselben Technologien wie die Geräte PCI-4065 und PCIe-40665 des Herstellers. Es bietet bei einer Auflösung von 6 1/2 Stellern bis zu 10 Messungen pro Sekunde und bei niedrigerer Auflösung bis zu 3000 Messungen pro Sekunde. Für grundlegende Anforderungen an Messungen mit 6 ½ Stellen bieten Digitalmultimeter der Baureihe mit einer Isolierung von ±300VDC/Veff , Strommessungen bis zu 3A und 2- oder 4-Draht-Widerstandsmessungen eine Lösung. Ist eine höhere Leistung erforderlich, können Anwender Systeme mit Geräten aus der bestehenden FlexDMM-Familie 407x konfigurieren, die laut Hersteller Messungen mit hoher Geschwindigkeit, Präzision und Auflösung gewährleisten. Anwender können die Multimeter außerdem mit modularer Stromversorgung und Präzisionsquellen des Herstellers kombinieren und damit komplette Systeme für DC-Messungen entwickeln.

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Dr. Oestreich Consulting
http://www.voe-consulting.de

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