Versionsverwaltung als zentrales Werkzeug der Instandhaltung

Per Versionierungs-Tool zum IPC-Image

Ob Automobilzulieferer oder Hersteller von Consumer-Produkten: Alle produzierenden Unternehmen eint der Druck, in eng getaktete Liefer- und Auftragsketten eingebunden zu sein. Um diese Takte einzuhalten, schaffen die Unternehmen Produktionsstrukturen, in denen der Instandhaltung ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Denn schließlich gilt es, geplante und ungeplante Stillstandszeiten möglichst gering zu halten. Ausgesprochen praktisch ist dafür, wenn sich über das Tool zur SPS-Versionierung auch komplette Sicherungen der IPC-Festplatten erstellen lassen.
Bild: AUVESY GmbH

Damit die Produktionskette möglichst nicht unterbrochen wird, hat ein Automobilzulieferer in seinem Werk auch die Instandhaltung eng einbezogen. Neben vielen organisatorischen Effekten bietet diese Struktur den Vorteil, dass z.B. dringend benötigte Ersatzteile im gesamten Verbund und nicht nur in lokalen Produktionsstätten zur Verfügung stehen. Ziel sind vor allem schnelle Reaktionszeiten bei der Störungsbehebung.

Automobile manufacturing production industrial machine , factory robot arm in smart factory and industry 4.0 concept. Flare light effect.
Automobile manufacturing production industrial machine , factory robot arm in smart factory and industry 4.0 concept. Flare light effect.Bild: Fotolia_164745669_XL_zapp2photo.jpg

Hierarchisch vernetzte Instandhaltung

Die Produktionswerke haben jeweils eine eigene Instandhaltung, wobei die Instandhaltungsteams hierarchisch vernetzt sind. Ein Beispiel für die vernetzte Fertigung und Logistik ist ein zentrales Datensystem, das die Instandhaltung unterstützt. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die Versionsverwaltungs- und Datenmanagementsoftware Versiondog von Auvesy. In ihr liegen aktuelle Software, Parameter oder Backups der Steuerungen, außerdem eine Versionshistorie. Im Störfall können die zur Behebung benötigten Daten direkt wieder auf die Maschine gespielt werden. Das System ist seit 2011 beim Zulieferer im Einsatz. Einen strukturierten Versionierungs- und Freigabeprozess für Softwarestände und Parameter gab es jedoch auch schon zuvor. Zu dokumentieren, wer, wann, wo und warum etwas geändert hat, ist schon lange üblich. Versiondog dient vor allem dazu, Fehler schneller beheben zu können. Dahinter steckt die Idee, nicht auf die Fehler, sondern auf die Problemlösung zu schauen.

Bild: Fotolia_77866546_M_industrieblick.jpg

Immer wissen, was online läuft

Ein Maschinenstillstand war Auslöser für die Integration von Versiondog. Nach dem Umbau einer Produktionsanlage wurden die Daten vom Programmierer nicht abgelegt und bei einem darauffolgenden Defekt waren nur veraltete Projektversionen verfügbar. Die Anlage stand mehrere Tage. Beim Zulieferer war oft nicht nachvollziehbar, ob der abgelegte Softwarestand auch dem entspricht, was in der Anlage läuft. Denn in der Fertigung sind hauptsächlich Echtzeitsysteme, d.h. Soft-SPSen, im Einsatz. Bei einer Festplattensicherung wird nur das Kompilat gesichert. Um später aber noch Änderungen vornehmen zu können, benötigt man jedoch den Quellcode. Hier kommt Versiondog ins Spiel. Wichtige Komponenten bzw. Produktionsdaten werden täglich durch sogenannte Backup-Jobs gesichert. Im Betriebsmittelbau des Werkes sind das derzeit rund 1.300 Jobs, wobei schon allein von den Codesys-Steuerungen 200 Jobs laufen. Das Tool kontrolliert täglich, ob der versionierte Stand mit den aktuellen Online-Daten identisch ist. Unterschiede werden direkt per Email gemeldet.

assembled cars in a row at car plant
assembled cars in a row at car plantBild: Fotolia_32252134_L_Nataliya Hora.jpg

Erstellung von Festplatten-Images

Durch die voranschreitende Vernetzung lassen sich immer mehr Komponenten in Versiondog anbinden und der positive Effekt des automatisierten Datenabgleiches umfangreich nutzen. Außerdem kommt seit einiger Zeit die Funktion Auto-Imaging zum Einsatz. Dabei fungiert Versiondog als Steuerprogramm (Scheduler), der Drive Snapshot antriggert, um Disk Images, d.h. ein Abbild der kompletten Festplatte, zu erstellen. Monatlich gibt es nun einen sogenannten Auto-Image-Day, an dem von jedem angeschlossenen Windowsrechner, derzeit ca. 450 Stück, ein Disaster-Recovery-fähiges Image gezogen wird. Die Herausforderung: Jede Fertigung hat aus Sicherheitsgründen ihr eigenes, gekapseltes Netzwerk. Einen direkten Zugang vom Büronetz in die Produktion gibt es nicht. Versiondog löst diese Aufgabe durch den Upload&Compare-Agent, der es ermöglicht, direkt zum Gerät bzw. zur Maschine durchzurouten und somit Zugriff auf die Maschinendaten zu erhalten.

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