Kongresspremiere: Automation meets Wireless

Für eine Welt ohne Kabel

Können Sie sich zu Hause noch ein Kabeltelefon vorstellen? Nein, denn die Welt wird kabellos. So ist es auch in der Industrie: Die Anwendungsmöglichkeiten für drahtlose Netzwerke sind in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Technik eröffnen sich neue und kommerziell attraktive Anwendungsfelder. Doch die Vielzahl der verfügbaren Lösungen und branchenspezifischen Implementierungen stellt den Anwender vor die Hürde zur Entscheidung.
Microsoft sieht die zukünftige zentrale Intelligenz in der Cloud
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Mit dem neuen Kongress „Automation meets Wireless“ am 21. und 22. Juni wird parallel zur lokalen Fachmesse All About Automation in Essen erstmals ein anwendungsorientierter Kongress mit dem Schwerpunkt der digitalen Konvergenz angeboten. Ziel ist es, den Teilnehmern einen tiefen Einblick in die digitale Transformation rund um Industrie 4.0 zu gewähren und plastisch darzustellen, wie man durch kabellose Systemwelten neue Anwendungen, technologische Möglichkeiten und Innovationen gestalten kann. Dass die Freiheit vom Kabel nicht unproblematisch ist, zeigt auch der Blick auf die Mobiltelefone. Zwar steigen hier die Features stetig, doch mit den technologischen Möglichkeiten sinken die Akkulaufzeiten. Ähnliche Effekte sind auch bei der industriellen Nutzung zu verzeichnen. Funk ist nicht trivial und damit ist nicht nur die Technologie erklärungsbedürftig, sondern auch der Einsatz und das Kommunikationsverhalten.

Die Wertekette vom Sensor zum Endgeräte ändert sich nachhaltig
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Diskussion um Referenzmodelle

Am besten sieht man die Veränderungen bei den aktuellen Diskussionen rund um die Referenzmodelle in der Digitalisierung und der damit sich neu entwickelnden Kommunikationsstruktur. Geht es nach den einschlägigen Cloud-Anbietern, wird es in Zukunft nur noch autarke Sensorik und Aktorik geben, die durch Cloud-Intelligenz aggregiert und verarbeitet wird. Data Ingestion, Big Data, Near Real-time Analytics und Machine Learning sind nur einige Begriffe die rund um IoT und CPS schwirren. Bei den Endgeräten ist der Markt ohnehin bestellt: Tablets und Mobiltelefone mit immer hochwertigerer Ausstattung und Leistungsfähigkeit sind als Bedienelemente kaum noch weg zu denken und durch die kabellosen Highspeed-Anbindungen von WiFi bis LTE und 5G liegen auch die Reaktionszeiten in Regionen, die vor Jahren noch konventionellen verkabelten Geräten vorbehalten gewesen sind. Es tut sich also einiges und Innovationen werden immer greifbarer.

Neue Infrastrukturlandschaft

Zeitgleich kristallisiert sich eine neue Infrastrukturlandschaft heraus. Die klassische Steuerung ist nicht mehr zentrales Element, sondern nur noch eine, wenn auch wichtige, Komponente einer Automatisierungskette. Eine viel wichtigere Bedeutung bekommen Cloud-Services und Cloud-Infrastruktur. Die Datenwolke ist die Spinne im Netz, zentraler Datenverwalter und Dispatcher und das Bindeglied zu den betriebswirtschaftlichen Prozessen. Dass sowohl Endgeräte, als auch Sensoren zunehmend kabellos sind, bestreitet heute niemand mehr. Der Bereich der User Devices ist durch Smartphone und Tablet besetzt. Die Embedded-Welt ist jedoch vielschichtiger. Sicherlich bleiben Anwendungen mit harten Echtzeitanforderungen mit Zykluszeiten von wenigen 10µs konventionell verkabelt, aber alles, was mit 100ms Reaktionszeit auskommt, ist schon heute kabelfrei realisierbar. Auch die Kostensituation hat sich dramatisch verändert. Während Funkknoten für den Konsumerbereich vor 15 Jahren noch zweistellige Euro- bzw. Dollarbeträge kosteten, ist man heute dicht an der magischen Grenze von 1$ für HF und Prozessor. Funk ist damit kein Kostentreiber mehr. Ganz im Gegenteil: Im Consumer-Markt ist es oft nicht nur vorteilhafter, sondern auch kostengünstiger, einen konventionellen Stecker wegzulassen. In diesem Sinn ist Funk eine Enabler-Technologie.

Disruptive Veränderungen

Vielen Anwendern und auch Anbietern von Automationssystemen ist die Tragweite dieser Entwicklung nicht bewusst. Man spricht deshalb nicht umsonst von disruptiven Änderungen. Genau hier setzt der Automation-meets-Wireless-Kongress an: Anwender und Automatisierer abzuholen und in den digitalen Transformationsprozess zu begleiten. Als Referenten wurden Experten aus allen Bereichen der Automatisierungstechnik gewonnen, die den Wandlungsprozess aktiv gestalten und sowohl Lösungen als auch Visionen beisteuern. Der erste Tag dient der Motivation und der Einordnung von Funktechnologie in den Automatisierungskontext. Eine motivierende Keynote zeigt die Bedeutung von Funk in der Logistik, der Grundlagenblock stellt die notwendigen Kenntnisse bereit, um Funktechnik in ihren Grenzen und Möglichkeiten bewerten zu können, und der Nachmittag ist geprägt von kabellosen Systemlösungen im Kontext von Industrie 4.0. Abgeschlossen wird der erste Tag mit einer Session über Funk jenseits etablierter Vorstellungen. Intelligente Antennen oder Funkkabel ermöglichen anspruchsvolle Systemlösungen. Der zweite Veranstaltungstag ist gekennzeichnet durch die Anwendung: Der Vormittag gehört der Theorie rund um die regulatorischen Bedingungen – Funk ist komplex, Funk ist Ländersache. Die Vorträge beleuchten, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um Produkte mit Funk in den Markt bringen und betreiben zu dürfen. Der Nachmittag bietet ein breites Spektrum interessanter Anwendungen und Anwendungsberichte. Hierbei steht die Produktions- und Fertigungsautomatisierung im Vordergrund.

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