SPS-Retrofit in der Drahtfertigung

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Maschinen und Anlagen haben häufig eine deutlich längere Lebensdauer als die verwendete Steuerungstechnik. Soll diese dann auf den neuesten Stand gebracht werden, drohen während der Umrüstung Komplikationen und lange Produktionsausfälle. In der Beize der Rudolf Rafflenbeul Stahlwarenfabrik stand ein solcher Retrofit an. Mit dem Upgrade-Tool von Mitsubishi Electric und dem Frankfurter Ingenieurbüro Thorsten Braun ging der Umbau jedoch reibungslos und in nur drei Tagen über die Bühne.

Schneller Umbau

Um den Umbau der Steuerungstechnik mit möglichst kurzer Stillstandszeit zu realisieren, war Vorarbeit notwendig. Im ersten Schritt hat Braun eine gute Woche für die Planung aufgewendet: „Neben der Auswahl der richtigen Komponenten kam es darauf an, wo diese im Schaltschrank platziert werden, damit die alte Verdrahtung passt.“ Programmierung und Tests haben weitere zwei Wochen in Anspruch genommen. Dazu wurde die neue Hardware zunächst in einem separaten Schaltschrank installiert, wo sie ausgiebig getestet werden konnte. Dabei konnte Braun per Fernwartung auf die Anlage zugreifen. Beim Austausch der Steuerungstechnik in den Schaltschränken der Leitwarte und die Inbetriebnahme war er vor Ort. Abgesehen von der zusätzlichen Schnittstellenkarte liefen Umbau und Inbetriebnahme reibungslos. Bei der Errichtung der Anlage hat die Inbetriebnahme der Automatisierungstechnik rund vier Monate gedauert. „Wir haben alles innerhalb von drei Tagen hinbekommen“, so Braun. Auch der Geschäftsführer ist zufrieden. „Aus meiner Sicht hätte es nicht besser laufen können.“

Zusätzliche Möglichkeiten

Nach dem Retrofit sind durch den größeren Speicher der Melsec Q zusätzliche Funktionen möglich. So werden z.B. Fehlermeldungen jetzt auch direkt in der Visualisierung an der Anlage und nicht nur in der Leitwarte angezeigt. Der Mitarbeiter kann das Problem dann direkt vor Ort beheben. Für die Zukunft sind Erweiterungen der Automatisierungstechnik geplant. So soll etwa ein Datenlogger integriert werden, der das Debuggen der Programmabläufe erleichtert. Und auch der Weg in Richtung digitalisierte Fertigung ist schon in Vorbereitung: Ein MES-Modul soll zukünftig die gesamte Anlage an das Dynamics NAV des Unternehmens anbinden.

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