Neue Innovationen für Safety-, Opto- und Induktivsensoren

IO-Link als Standard

Seit der Gründung 1972 durch Peter Heimlicher ist Contrinex von einem Einmannbetrieb zu einer multinationalen Unternehmensgruppe für die Herstellung von Sensoren für die Fabrikautomation geworden. Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Corminboeuf im Kanton Freiburg (CH) ist mittlerweile weltweit auf über 500 Mitarbeiter angewachsen. Bereits 2012 wurde Annette Heimlicher, Tochter des Firmengründers, zum CEO der Contrinex Gruppe ernannt. Das SPS-MAGAZIN sprach mit Ihr über aktuelle Entwicklungen im Sensorikbereich und die Zukunft des Unternehmens.

Induktive Sensoren sind bereits lange auf dem Markt. Kann man dort überhaupt noch neue Produkte entwickeln?

Heimlicher: Abgesehen von der IO-Link Integration, geht es häufig um applikationsbezogene Innovationen bei unseren Full Inox Ganzmetallsensoren mit patentiertem Condet-Verfahren. Dank einteiligem Edelstahlgehäuse mit Schutzart IP68/IP69K sowie einem Temperaturbereich von -25 bis +85°C sind sie bestens gewappnet für den Einsatz in rauen Industrieumgebungen. Sie bieten die am Markt längste Lebensdauer und halten Korrosion und Salzwasser ebenso stand wie Drücken bis 80bar. Ein weiteres Beispiel sind die spanfesten Sensoren der Baureihe Chip-Immune. Auch wenn Späne aus Eisen, Aluminium, Edelstahl, Messing, Kupfer oder Titan an den Chip-Immune Induktivsensoren haften, werden Objekte aus diesen Metallen erkannt. Weitere Innovationen sind die Flatty Sensoren im flachen C23-Gehäuse sowie neue Maritime Sensoren mit DNV-GL-Zulassung für den Einsatz in Schiffen, Häfen und Offshore.

Bild: Contrinex Sensor GmbH

Es scheint so, dass Sensoren in immer extremeren Umgebungen zum Einsatz kommen. Welche Lösungen bieten Sie hierfür an?

Heimlicher: Für den Hochtemperatureinsatz bieten wir Sensoren für den Einsatz bis +180°C oder mit separatem Verstärker sogar bis +230°C. 100% silikonfreie Typen werden eingeführt, die sich besonders für Lackieranlagen eignen. Die druckfesten Induktivsensoren der High Pressure-Reihe sind für den Dauerbetrieb bis zu 500bar (1.000bar Spitzendruck) ausgelegt. Für den Einsatz im rauen Umfeld der Lebensmittel-, Getränke- und pharmazeutischen Industrie haben wir induktive Washdown-Sensoren entwickelt. Ecolab-zertifiziert und mit Schutzart IP68/IP69K widerstehen sie WIP- oder CIP-Reinigungsprozessen. Zudem sind sie druckfest bis 80bar, lebensmittelecht und korrosionsbeständig. Für die extremen Umgebungsbedingungen von Schweißstraßen in Automobilfabriken empfehlen sich die Weld-Immune-Sensoren, die für eine extreme Genauigkeit im Schweißzyklus entwickelt wurden. Sie erfassen kontinuierlich Teilevorhandensein und Lagerichtigkeit der Maschine, um eine optimale Anlagenauslastung zu gewährleisten. Ganzmetallsensoren der Double-Sheet-Baureihe eignen sich speziell für die Doppelblecherkennung. Für extremere Umgebungen im Opto-Bereich empfehlen sich Lichtleitersensoren mit Kunststoff- oder Glasfasern.

Ein Trend ist das Thema Miniaturisierung. Welche Produkte haben Sie dort und sehen Sie Grenzen bei der Entwicklung neuer Produkte?

Heimlicher: Das induktive Sortiment umfasst Geräte in den Größen 3mm bis C5 sowie die kleinsten voll integrierten Sensoren mit IO-Link auf dem Markt. Darunter sind auch Full Inox Ganzmetallsensoren. Dank der Chip-Scale Package (CSP)-Technologie sind sie äußerst klein, dabei aber robust und arbeiten durch Vakuum-Verkapselung langfristig zuverlässig. Sie überzeugen mit einer hohen Schaltfrequenz bis 5.000Hz und Schaltabständen bis 3mm. Zylindrische Optosensoren im Edelstahlgehäuse bieten wir in den Größen 4mm oder M5. Durch Vollverguss der Elektronik sind sie äußert schock- und vibrationsfest. Kubische Varianten stehen im Kunststoff- (13×21 bzw. 27x7mm) oder Edelstahlgehäuse (5x7x40mm) zur Verfügung. Für photoelektrische Sensoren ist eine weitere Miniaturisierung auf jeden Fall in Aussicht. Hingegen sehen wir kein sinnvolles Potential für die weitere Miniaturisierung von Induktivsensoren, da für Industrieanwendungen die Schaltabstände zu klein wären.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge