
Große Flexibilität im Engineering
Wago setzt für die Zukunft der Automatisierung auf Partnerschaften und Co-Creation von Produkten und Lösungen. Deshalb kann der Compact Controller 100 mit der IEC61131-basierten Software Codesys V3 programmiert werden. Dieser Weg erlaubt alle klassischen Funktionen und Technologien, die in der Automatisierung heute eingesetzt werden. Umfangreiche IEC-Bibliotheken und IEC-Makros vereinfachen das Engineering. Darüber hinaus wird die herstellerübergreifende Codesys-Software durch eine aktive Community aktuell gehalten und schafft durch Interoperabilität viele neue Möglichkeiten für den Nutzer. Genauso verhält es sich mit Blick auf die alternativen Programmieroptionen: Anwender, die sich auf der Kommandozeile zu Hause fühlen und ein schlankes und sicheres Betriebssystem bevorzugen, bleiben mit dem Embedded Linux in der IT-Umgebung. Dabei können sie ganz flexibel die bereits genannten Standards und Werkzeuge nutzen und den Quellcode jederzeit auf eigene Anforderungen anpassen. Das robuste Betriebssystem sorgt für eine hohe Stabilität, da es durch die aktive Open-Source-Community permanent weiterentwickelt wird und hinsichtlich der Security auf dem neuesten Stand bleibt.
„Sollte die Applikation während des Entwicklungsprozesses deutlich größer werden, ist auch ein Wechsel zur Programmierumgebung der PFC200-Familie ohne immensen Aufwand möglich“, versichert Cord Rombach. „Der Anwender muss bei Projektierung und Engineering also nicht von vorn beginnen.“ Franco Polo ergänzt: „Man kann zwar ein für den Compact Controller 100 erstelltes Programm nicht eins zu eins auf den PFC200 übertragen. Aber auch wenn die beiden Controller-Baureihen mit Codesys und eCockpit prinzipiell unterschiedliche Engineering-Umgebungen verwenden, lässt sich durch deren IEC61131-Basis einiges übernehmen.“
Fazit: Einzigartig positioniert
„Wir schreiben unseren Kunden nicht vor, auf welchem Weg sie ihre Steuerungsaufgaben lösen“, hebt Rombach nochmals hervor. Deswegen erlaubt der Compact Controller 100 eine klassische SPS-Programmierung genauso wie die Verwendung von modernen IT-Standards, auf die die junge Generation von Entwicklern setzt. „Die Freiheiten im Engineering, die das offene Linux-System erlaubt, kombiniert mit der stattlichen Leistung bei kompakten Abmessungen machen den Compact Controller 100 einzigartig auf dem Markt“, resümiert Polo. Verfügbar ist der neue Wago-Controller bereits seit Ende des vergangenen Jahres. Mit der kürzlich erfolgten UL-Zertifizierung ist das Gerät jetzt auch international einsetzbar. Dazu Rombach: „Als global aufgestelltes Unternehmen haben wir aus allen Regionen der Welt bereits gutes Feedback erhalten. Auch das generelle Interesse ist rund um den Globus sehr hoch.“
Was die Branchen und Anwendungen angeht, liegt der Fokus beim neuen Controller aktuell noch auf dem Maschinenbau und der Fabrikautomation. „Wir sind durchaus überrascht, wie viele Kunden sich bereits mit Ideen und Vorschlägen für andere Marktsegmente an uns gewandt haben – von der Energieversorgung über die Gebäudetechnik bis hin zu Infrastrukturlösungen“, verrät Rombach abschließend. Mittelfristig will Wago deshalb weitere Varianten des Controllers für spezielle Einsatzbereiche realisieren. Auch kundenspezifische Lösungen auf Basis des Compact Controllers 100 können laut Wago umgesetzt werden.
Compact Controller 100 auf einen Blick:
Kommunikation: Modbus (TCP, UDP) und Modbus RTU, Ethernet
Schnittstellen: 2x RJ45 und RS485
Eingänge: 8x digital, 2x analog, 4x RTD
Ausgänge: 4x digital, 2x analog
Leistung: Cortex-A7-CPU mit 650MHz; 512MB RAM
Umgebungstemperatur: -25 bis +60°C
Versorgungsspannung: 24VDC
Schutzklasse: IP20
Abmessungen: 108x90x55mm