Störungen in der Lieferkette halten 84% der deutschen Industrieunternehmen nach wie vor in Atem. Für den Lieferkettenreport im Auftrag von Reichelt Elektronik wurden nun das dritte Jahr in Folge 500 deutsche Entscheider aus verschiedenen Industriebranchen befragt. Fast die Hälfte der Befragten (46%) glaubt an eine künftige Verbesserung der Lage, während 43% vom Gegenteil überzeugt sind. Im Jahr 2021 blickten noch fast zwei Drittel positiv in die Zukunft. In Bezug auf die Resilienz ihres eigenen Unternehmens sind die Umfrageteilnehmer zuversichtlich, obwohl die Mehrheit (54%) zustimmt, dass ihr Unternehmen in den letzten drei Jahren erhebliche Verluste hinnehmen musste. Sie sind der Ansicht, dass diese Einbußen durch die Einführung eines zuverlässigen Systems zur Überwindung von Schwierigkeiten in der Lieferkette kompensiert werden konnten (67%). Während 2021 durchschnittlich 35 Tage und 2022 durchschnittlich sogar 46 Tage Produktionsstillstand zu verzeichnen war, konnten die Unternehmen im Jahr 2023 an nur 32 Tagen nicht produzieren. Immerhin waren 19% der Befragten trotz der Hürden gar nicht betroffen. Der Trend geht nach wie vor zur Erhöhung der Lagerbestände als eine der ersten Gegenmaßnahmen zu Lieferengpässen. Im Jahr 2021 verfolgten 44% der Unternehmen diese Strategie, 2022 waren es 50%. Auch dieses Jahr hat sich kaum etwas geändert, da knapp die Hälfte der befragten Unternehmen diese Strategie verfolgt, und weitere 36% planen, ihre Bestände für bestimmte, kritische Komponenten in den kommenden zwölf Monaten weiter aufzustocken. Trotz der anhaltend volatilen Lieferkette hat sich die Beschaffung von Komponenten und Materialien in den letzten zwei Jahren deutlich verbessert, nur noch 44% haben Schwierigkeiten damit. Anfang 2022 gaben noch über 89% an, dass sie im Vorjahr vor diesem Problem standen. Besonders gefürchtet ist der Preisanstieg für kritische Komponenten, anstelle von 62% der Unternehmen im Jahre 2022 sind es nun 73%. Die Sorge um den Fachkräftemangel (61%) ist wieder präsenter, während die Sorge um Lieferengpässe bei kritischen Komponenten wie Mikroelektronik zurückgegangen ist (57%). Die Angst vor der Inflation ist allgegenwärtig – 61% der Teilnehmer sehen diese als Risikofaktor.
Softwareentwicklung mit Low-Code/No-Code und KI
Ein neues VDMA-Whitepaper soll zeigen, was hinter Low-Code/No-Code steckt und wie deren Einsatz in Verbindung mit generativer KI gestaltet werden kann.