Erfahrungsberichte aus der Praxis
Das Vortragsprogramm der 4. Fachkonferenz bestand wie in den Jahren zuvor, aus einer Vielzahl an konkreten Erfahrungsberichten und Anwendungsbeispielen für erfolgreiche Losgröße-1-Ansätze. Das Spektrum reichte von bekannten Unternehmen aus dem B2C-Umfeld wie MyMüsli oder Spreadshirt bis hin zu namhaften Industrieausrüstern und Maschinenbauern. So zeigte z.B. Daniel Heinen von Interroll auf, welche Herausforderung als Anbieter von Förderrollen es zu stemmen gilt, wenn man mit 60.000 aktiven Varianten Anwendungen von der Supermarktkasse über das Förderband am Flughafen bis zur Fertigungslogistik bedienen muss. Erst Esslinger vom Holzmaschinenbauer Homag verdeutlichte in seinem Vortrag, welchen Stellenwert ein durchgängiges Software-Ökosystem einnimmt, wenn man sich im harten Wettbewerb der Möbelindustrie abheben will. „Stückzahl 1 ist eigentlich kalter Kaffee in der Möbelindustrie“, so Esslinger. „Wie man die realisiert, verändert sich allerdings permanent.“ Er bewertet die Digitalisierung letztlich sogar als wichtiger für den mittelständischen Möbelhersteller als die Automatisierung. Deswegen legt das Unternehmen großen Wert darauf, dass sich auch kleine Unternehmen mit wenig Invest und digitalen Tools von Homag fertigungstechnisch auf den Stand großer Anbieter bringen können. Weitere authentische Erfahrungen aus dem Maschinenbau steuerte Ralf Schubert vom gleichnamigen Verpackungsanlagenanbieter bei. Um das außergewöhnlich vielseitige Anforderungsspektrum abdecken zu können, setzt Schubert auf ein breites und flexibles Baukastensystem. Dessen Bestandteile werden allesamt im eigenen Haus entwickelt und gefertigt – von der Mechanik über die Steuerungstechnik und Robotik bis hin zur MES-Software.
Workshops und Ausstellung
Interaktive Workshops, Networking-Pausen und ein Ausstellungsbereich rundeten das Angebot der 4. Fachkonferenz Losgröße 1 und Mass Customization ab. Die nächste Ausgabe der Veranstaltung ist für das erste Quartal 2021 geplant. (mby)