Intelligentes Hallenbodenkonzept für die Fabrik der Zukunft

Den Boden bereitet

In der Werkshalle von morgen sind nur noch die Außenwände fest verbaut. Maschinen und Anlagen hingegen sind frei beweglich und kommunizieren über das IoT miteinander. Soweit die Vision. Einen dazu passenden intelligenten Hallenboden hat Bosch Rexroth mit Technik von Weidmüller entwickelt. Integriert sind eine dezentrale Plug&Play-Bereitstellung der Versorgungs-, Last- und Steuerspannung sowie eine Lösung für kontaktlose Energieübertragung.

Smart Factory Grid

Der dezentrale Aufbau der Last- und Steuerspannung als Smart Factory Grid vereinfacht die Planung und spätere Erweiterungen oder Änderungen von Anlagen. Beim Neu- oder Umbau einer Fertigungslinie steht die 24VDC-Versorgung zur Verfügung, bevor alle Maschinen installiert sind. Es ist keine fehleranfällige, provisorische Verdrahtung erforderlich. Durch die geringe Spannung im 24V-Netz erhöht sich der Spannungsfall an der Leitung, was die Leitungslängen einschränkt. Weidmüller hat eine Smart Factory Grid-Lösung entwickelt, die durch kurze Leitungslängen zwischen Last und Quelle für einen geringen Spannungsfall sorgt. So gibt es nicht eine zentrale Einspeisung, sondern mehrere im Anlagenfeld installierte Stromversorgungen.

Die Systemkomponenten

Umgesetzt sind die Lösungen für den neuen Bosch-Hallenboden mit dem modularen Fieldpower-Systembaukasten. Dessen Portfolio umfasst alle elektromechanischen und elektronischen Komponenten einschließlich der Schutzgehäuse. Die Fieldpower-Gehäusemodule dienen als Basis für die Einspeiseboxen. In Schutzart IP65 und mit passive Kühlung ausgerüstet lassen sie sich außerhalb des Schaltschranks installieren. Die typgeprüfte Kühlung ohne Lüfter ermöglicht den Einsatz in Umgebungstemperaturen bis 50°C ohne Derating. Die Stromversorgung ist im Aluminium-Kühldeckel eingebaut und erlaubt im Servicefall einen schnellen Austausch. Die Einspeisebox bietet Anschlüsse für zwei ungeschnittene Leitungen zur 400V- sowie zur 24V-Verteilung. Ein interner Sicherungssteckverbinder schützt die integrierte Stromversorgung.

Anschlusstechnik mit Energiebus

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anschlusstechnik. Bei ungeschnittenen Leitungen sind die Abgriffe neuralgische Punkte. Auftrennen und Wiederanschließen sind Fehlerquellen, die z.B: zu ungewolltem Verringern des Querschnitts oder hochohmigen Übergängen führen können. Mit der FieldPower-Anschlusstechnik werden die Leitungen nicht aufgetrennt, sondern sicher abgezweigt. Es lassen sich Leiterquerschnitte von 2,5 bis 6mm² verwenden. Der Modulbaukasten von FieldPower ist nicht nur für die Energieverteilung einsetzbar, sondern bietet für zahlreiche weitere Applikation eine passende Lösung, z.B. für die Robotik oder für dezentrale Automatisierungstopologien.

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