Die Vision vom Datenaustausch der Zukunft gemäß Industrie 4.0 unterscheidet sich deutlich vom Zustand der heutigen industriellen Kommunikation. Zu oft sind die Maschinen noch in ‚Automatisierungsinseln‘ isoliert. Deshalb müssen wir derzeit auf mehrere und oft semi-proprietäre Standards zurückgreifen, wenn Daten zwischen den verschiedenen Schichten der Automatisierungspyramide ausgetauscht werden sollen. Obendrein kann ein Protokoll selten mit einem anderen kommunizieren, was den Austausch wichtiger Informationen im Unternehmen verhindert. Hinzu kommt, dass mit wachsender Anzahl von Maschinen und Systemen die Netzwerke irgendwann zu komplex werden, um Änderungen noch integrieren zu können.
Vorbereitung auf Netzwerktechnologie der Zukunft
Einer der Gründe, warum die Systeme zumindest in Teilen isoliert bleiben, ist die Vermeidung von gegenseitigen Beeinträchtigungen. Unternehmen, die diese Problematik angehen und ihre Netzwerke erweitern wollen, benötigen eine ausreichende Bandbreite, damit zeitkritischer Datenverkehr wie z.B. von Steuerungen immer deterministisch übertragen werden kann. Auf diese Weise können mehr Applikationen unterstützt und integriert werden und die Unternehmen profitieren von den Vorteilen, die konvergente Netzwerke bieten. Der nächste Schritt ist die Einführung der TSN-Technologie, deren Bedeutung enorm zugenommen hat. Vor allem der asiatische Markt entwickelt sich rasant, führt die TSN Technologie ein und entwickelt innovative, praxistaugliche Applikationen und Use Cases. Aber auch auf Vorsicht bedachte Unternehmen, die derzeit noch mit Investitionen für TSN zögern, erkennen die Bedeutung dieses Lösungskonzeptes für eine zukunftssichere Industrieautomatisierung an.
Erfolgsfaktoren bei der TSN-Implementierung
Die Einführung dieser Technologie findet ganzheitlich statt und nicht auf der Ebene einzelner Produkte. Daher müssen zwei Hauptvoraussetzungen erfüllt sein. Erstens ist die starke Unterstützung durch eine Industrial-Ethernet-Organisation wie die CLPA erforderlich, die geeignete TSN-kompatible Netzwerktechnologien bereitstellt. Zweitens ist es wichtig, dass eine große Produktpalette für diese Technologie verfügbar ist. CC-Link IE TSN erfüllt beide Anforderungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die erfolgreiche Einführung von TSN ist die Erreichung von Interoperabilität. Auch dies ist unabdingbar im Hinblick auf die künftigen Anforderungen von smarten Fabriken. Vor diesem Hintergrund beteiligt sich Moxa aktiv an einer Reihe von Aktivitäten. „Neben der Einführung von CC-Link IE TSN-kompatiblen Produkten beteiligen wir uns an TSN-Testbeds und diskutieren mit anderen führenden Automatisierungsanbietern, wie wir unsere Lösungen so gestalten können, dass sie unsere Kunden optimal unterstützen. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Kooperation. Indem wir als Team zusammenarbeiten, können Automatisierer, Maschinenbauer und Anwender dazu beitragen, TSN so zu gestalten, dass es die gewünschten Anforderungen erfüllt. Aus diesem Grund sind Partnerschaften mit führenden Organisationen wie der CLPA von großem Nutzen, denn sie bieten ein einzigartiges Forum, in dem sich Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft der industriellen Automatisierung orientieren können.
Die Zukunft hat bereits begonnen
Es gibt immer mehr praktische Anwendungen für TSN, und ich erwarte größere Implementierungen dieser Technologie im nächsten Jahr. Aber auch Massenanwendungen von TSN in ganzen Fabriken werden wir in naher Zukunft sehen. Eine proaktive Herangehensweise ist am effizientesten, weil sie eine stufenweise Umsetzung ermöglicht. Ich gehe davon aus, dass TSN letztlich Industriestandard werden wird. Mit zunehmender Akzeptanz werden sich weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben, sodass TSN ein elementarer Bestandteil industrieller Abläufe wird.