Interview mit Philipp Steinberger, CEO bei Wöhner

Der Dreiklang der Nachhaltigkeit

Wie viele andere Unternehmen, die den Schaltschrank- und Maschinenbau beliefern, hatte auch Wöhner im letzten Jahr mit einem Dilemma zu kämpfen: Eine sehr gute Auftragslage stand bisher nicht dagewesenen Material- und Lieferengpässen gegenüber. Zudem trieb der Anbieter von elektrotechnischen Komponenten aus Rödental seine Digitalisierung maßgeblich voran: sowohl in der Kommunikation mit den Kunden, als auch mit Blick auf seine Logistik und Fertigung. Ergänzt wurden diese Aktivitäten durch eine Vielzahl neuer Produkte. Über diese Themen und noch mehr unterhielt sich das SPS-MAGAZIN zu Beginn des neuen Jahres mit Wöhner-CEO Philipp Steinberger.
Unser Ziel ist die gelebte 
Industrie 4.0. Dabei zielen wir 
auf eine weitgehende Automatisierung 
von Geschäftsprozessen ab - 
in Planung, Beschaffung, Logistik, 
Produktion und Versand.
Philipp Steinberger, Wöhner
Unser Ziel ist die gelebte Industrie 4.0. Dabei zielen wir auf eine weitgehende Automatisierung von Geschäftsprozessen ab – in Planung, Beschaffung, Logistik, Produktion und Versand.“ Philipp Steinberger, Wöhner – Bild: Wöhner GmbH & Co. KG

Herr Steinberger, wie hat Wöhner die Herausforderungen des Jahres 2021 bewältigt?

Philipp Steinberger: Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf 2021 zurück. Positiv war sicherlich, dass wir wirtschaftlich wie personell gut durch diese Krise gekommen sind. Obwohl wir zuletzt vereinzelt Corona-Fälle unter unseren Mitarbeitenden verzeichnen mussten, ist es uns gelungen, das reguläre Firmenleben aufrecht zu erhalten – mit allen Maßnahmen und Einschränkungen, die damit verbunden waren und sind. Wirtschaftlich sind wir in der Breite – also global und nicht nur in einzelnen Märkten – gewachsen. Schwierig in diesem Zusammenhang war, dass unsere Kunden einen höheren Bedarf an unseren Systemen hatten, als wir decken konnten. Durch das Hochfahren unserer Fertigungskapazitäten haben wir deutlich mehr Komponenten geliefert, als dies unsere Prognosen für 2021 erwarten ließen. Dennoch sind wir mit einem Lieferrückstand ins neue Jahr gestartet. Die zunehmende Verknappung im Bereich Kunststoffe, aber auch bei den Metallen, ist schon ein Damoklesschwert, das über uns schwebt. Wir haben einen sehr engen Kontakt zu unseren Kunden und versuchen, alle ausgewogen zu berücksichtigen, wenn es hinsichtlich des Materials knapp wird. Aber die aktuelle Situation ist anstrengend für alle beteiligten Fraktionen. Unseren Kunden gebührt daher auch unser großer Dank für ihre Geduld. Wir sind sehr darauf bedacht, ein Kunden-Lieferanten-Verhältnis zu schaffen, in dem sich jeder gut aufgehoben fühlt. Daher werden wir die Kommunikation mit unseren Kunden künftig noch proaktiver gestalten.

Vor etwa einem Jahr Jahren hatten Sie Ihre Online-Event-Plattform Level4 vorgestellt, auf der Sie dann die Lösungen präsentiert haben, die Sie eigentlich gerne im Rahmen der Hannover Messe gezeigt hätten. Welche Inhalte sind inzwischen hinzugekommen?

Steinberger: Level4 ist unsere direkte Kommunikationsplattform, auf der Wöhner-spezifische, aber auch partnerspezifische und andere Events stattfinden. Eine Veranstaltung, die im Rahmen von Level4 stattgefunden hat und dort nun on demand zu sehen ist, ist ein Round-Table-Gespräch, in dem Industrie-Partner, die unser CrossBoard-System einsetzen, aktuelle Fragen diskutieren. Ebenso zeigen wir auf Level4 eine dreiteilige Webinar-Reihe zur Niederspannungsschaltgeräte-Norm DIN EN61439, diverse Tech-Sessions und auch die Neuheiten, die wir auf der SPS 2021 präsentiert hätten, werden dort erklärt. Zukünftig planen wir, auf Level4 auch Applikationen oder Best-Practice-Anwendungen vorzustellen.

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