Interview mit Morten Wierod, President des Geschäftsbereichs Antriebstechnik bei ABB

Im Team zum ganzheitlichen Angebot

Durch die kürzliche Neuausrichtung will sich ABB als Technologieführer für digitale Industrien positionieren. Konkret heißt das: Die vier definierten Geschäftsbereiche Elektrifizierung, Industrieautomation, Antriebstechnik sowie Robotik & Fertigungsautomation sollen jeweils Nummer eins oder zwei in den jeweiligen Märkten sein. Über die dafür nötigen Werkzeuge und weitere Ziele spricht Morten Wierod im SPS-MAGAZIN.
 Morten Wierod verantwortet in der neuen ABB-Struktur weltweit den Geschäftsbereich Antriebstechnik.
Morten Wierod verantwortet in der neuen ABB-Struktur weltweit den Geschäftsbereich Antriebstechnik.Bild: ABB AG

Herr Wierod, Sie sind in der neuen Struktur von ABB für die Antriebstechnik verantwortlich. Was sprach dafür, diesen Bereich auf eigene Füße zu stellen?

Morten Wierod: Es gab vor allem zwei Gründe für die Aufteilung. Zum einen, um die Strukturen im Konzern einfacher und damit ABB agiler sowie profitabler zu machen. Zum anderen wollen wir uns ganz klar auf die jeweiligen Kernkompetenzen und Stärken konzentrieren. Für meinen Geschäftsbereich liegt der Fokus auf Antriebstechnik und Motion Control sowie dem Lösungsanspruch unserer Kunden nach einem durchgängigen Antriebsstrang.

Aber erfordert nicht gerade dieser Lösungsanspruch häufig eine disziplinübergreifende Herangehensweise?

Wierod: Auf dem Papier trennt unsere neue Struktur die Antriebstechnik von der Industrie- und Fertigungsautomation. Das bedeutet aber nicht, dass wir in Zukunft aufhören, mit den Kollegen der anderen Bereiche eng zusammenzuarbeiten. Aus der Konzernperspektive richtet sich unser Motion-Angebot z.B. sehr stark an den Prozessbereich, sprich Pulp&Paper, Öl&Gas oder Metallherstellung und -verarbeitung. Und in diesen Branchen ist die Automatisierungskompetenz von ABB oft ein wichtiger Türöffner für die Antriebstechnik. Auch andere Branchen wie der Maschinenbau oder die Verpackungs- und Getränkeindustrie fordern zunehmend integrierte Lösungen, die Steuerungs- und Elektrotechnik, Motion sowie Robotik aus einer Hand kombinieren. Trotz der neuen Struktur sind also nach wie vor Teamgeist und Zusammenarbeit bei ABB gefragt.

Wie lässt sich das kombinieren: Fokus auf die Kernkompetenz und Teamgeist?

Wierod: Das funktioniert sehr gut. Wir stellen uns im Bereich Motion eigenständig und selbstbewusst auf, um dann gemeinsam mit anderen Konzernbereichen exakt passende Lösungen für ganz unterschiedliche Anwendungen und Branchen zu generieren. Das ganzheitliche ABB-Angebot bleibt also bestehen und unsere Ausrichtung wird noch kundenorientierter.

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