In der modernen Produktion werden hohe Anforderungen an die Flexibilität, Sicherheit und Ergonomie von stationären und mobilen Arbeitsplätzen, aber auch von Transportlösungen gestellt. Diese müssen gewährleisten, dass sie die Mitarbeiter von körperlich belastenden oder nicht ergonomischen Tätigkeiten entbinden und die Arbeitsabläufe – beispielsweise nach einem Schichtwechsel – sicher und fehlerfrei umsetzbar sind. Flexibilität gilt insbesondere für mobile Arbeitsplätze, die an mehreren Standorten für wechselnde Tätigkeiten verwendet werden, sowie für Material- oder Werkstattwagen. Den Anpassungsmöglichkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt: So lassen sich heute problemlos durch Hubsäulen und Elektrozylinder u.a. Arbeitshöhe, -neigung oder Griffweiten an den jeweiligen Mitarbeiter anpassen. Auch die Wirtschaftlichkeit ist ein wichtiger Aspekt: Mit modernen Steuerungen können beispielsweise nach einem Wechsel der Werker die Arbeitstische schnell neu eingestellt werden – Umrüstzeiten oder gar separate Arbeitstische für andere Prozessschritte lassen sich somit minimieren.
Akkubetriebene Synchronsteuerung
Bei mobilen Lösungen störten bisher allerdings die oft langen Energieversorgungsleitungen. Diese sind eine Stolpergefahr und stellen Risiken bei Beschädigung dar. Zudem muss bei einem Ortswechsel die Spannungsversorgung aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden. Das ist umständlich und kostet Zeit. Abhilfe schafft die MultiControl II duo accu von RK Rose+Krieger. Die Synchronsteuerung wurde speziell für das kabellose Verfahren von Hubsäulen und Elektrozylindern entwickelt. Das Besondere: Sie besitzt einen eigens konzipierten Akkuadapter zur Aufnahme standardisierter Lithium-Ionen-Akkus. Die Handhabung ist einfach, wie das folgende Beispiel eines Montagearbeitsplatzes zeigt: In der Fertigung wechselt der Werker oftmals zusammen mit seinem Arbeitstisch den Standort. Hierbei muss dessen Höhe und Neigung an die neuen Arbeitsbedingungen angepasst werden. Die Stromversorgung kann dabei über einen vorhandenen Akku, z.B. aus einer Bohrmaschine, erfolgen. Nachdem dieser in den Akkuadapter der Steuerung gesteckt wurde, lässt sich der Arbeitstisch über einen Handschalter auf die gewünschte Höhe verfahren. Anschließend wird der Akku wieder entfernt und es kann in ergonomischer Position weitergearbeitet werden. Möglich ist aber auch, Akkus dauerhaft in den Adaptern zu belassen.
Anwendungsbeispiele
Eine Zielapplikation für die Steuerung ist die Montage an mehreren Fertigungsstationen, z.B. in der Schaltschrankmontage. Für den Transport der teils sehr schweren Schränke werden typische Transport- und Hebelösungen bis hin zu Deckenkränen benötigt. Mit dem Einsatz mobiler Montagetische entfallen diese aufwändigen Vorrichtungen. Sie lassen sich einfach an die nächste Station verfahren, was
Standzeiten reduziert. Eine weitere Applikation ist das ergonomische Arbeiten in manuellen Materiallagern mit verschiedenen Ebenen. Während die schweren Materialkisten bisher umständlich und unergonomisch von den Mitarbeitern entnommen werden mussten, sind nun mobile höhenverstellbare Materialhubwagen einsetzbar. Durch den Akkubetrieb können die Materialhubwagen flexibel verschiedene Arbeitshöhen anfahren. Schwere Kisten lassen sich über Rollenbahnen aus dem entsprechenden Lagerfach auf den Hubwagen ziehen. Schwere körperliche Arbeit entfällt.
Kompletter Funktionsumfang
Die neue Steuerung ergänzt die Serie der MultiControl II-Steuerungen von RK Rose+Krieger um eine kabellose Version mit gleichem Funktionsumfang und Fehleranalyse. Sie ist ebenfalls in einer Basic- und Premiumversion mit zusätzlichen Softwarefunktionen erhältlich. Bis zu acht Steuerungen mit 16 Antrieben sind vernetzbar, wodurch auch komplexe mobile Systeme realisierbar sind. Vorteil der Premium-Variante: Sie bietet u.a. Smart Product Protection (SPP). Diese von RK Rose+Krieger entwickelte Funktion reduziert das Risiko von Produktschäden. So wird z.B. bei der Höhenverstellung von Arbeitstischen über den Motorstrom eine Kollision beim Anheben oder Absenken einer Last erkannt – die Steuerung stoppt den Prozess unverzüglich. Weiterer Vorteil: Die Empfindlichkeit – bei welcher Kraft die Steuerung auslöst – lässt sich an die jeweilige Anwendung anpassen. Realisierbar ist auch eine relative sowie absolute Positionierung der Antriebe. Erstere verfährt den Antrieb zu einem über das Bedienfeld vorgegeben Wert – z.B. 80mm bzw. 50 Prozent weiter einfahren. Letztere bezieht sich dagegen auf den kompletten Maßstab des Verstellbereichs, eine Arbeitserleichterung etwa in der Qualitätssicherung, wo Bauteile vermessen werden müssen. Schließlich lässt sich mit Key-Lock eine Tastensperre bei sensiblen Anwendungen einrichten.