Safety Design Package:

Sicherheitskonzept vereinfacht Produktentwicklung

Die starke Verbreitung offener Sicherheitsprotokolle verlangt nicht nur das enge Zusammenspiel zwischen Hardware und Software. Gefragt ist auch Know-how rund um die funktionale Sicherheit einer Maschine oder Produktionsanlage. Zwei Spezialisten aus dem Bereich der industriellen Automatisierung haben das erkannt und ihr unterschiedlich gelagertes Know-how in eine gemeinsame Lösung eingebracht.

Mesco Engineering aus dem badischen Lörrach bewegt sich seit vielen Jahren im Bereich der industriellen Automatisierung. Das Unternehmen entwickelt Lösungen im Bereich der Kommunikation, die sowohl in der Fabrik- als auch der Prozessautomation eingesetzt werden. Ein Schwerpunkt ist dabei die funktionale Sicherheit. Hier hat sich Mesco durch eine Partnerschaft mit dem TÜV Nord weltweit als Partner für Produktentwicklungen etabliert. Hilscher Systemautomation aus dem hessischen Hattersheim ist seit 25 Jahren in der Fabrikautomation zu Hause und gilt weltweit als einer der Technologieführer in diesem Bereich. Mittelpunkt des Produktportfolios von Hilscher bildet eine Baureihe Kommunikationsprozessoren unter der Bezeichnung netX. Sie wird durch verschiedene Schnittstellenprodukte vom Asic bis hin zur PC-Karte ergänzt. Die gemeinsame Arbeit an sicherheitsgerichteten Kommunikationskonzepten zwischen beiden Unternehmen hat jetzt ein modulares Konzept hervorgebracht, das die Entwicklung von Produkten mit Anforderungen an die funktionale Sicherheit vereinfacht. Im Mittelpunkt steht dabei eine Verkürzung des Zeitaufwandes für die Produktentwicklung und eine Senkung der Entwicklungskosten durch die Wiederverwendung von vorzertifizierten Modulen. Das Konzept wurde als Safety Design Package zur SPS IPC Drives 2012 in Nürnberg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Offene Sicherheitsstandards als Schlüssel zur Vereinfachung

Die Themen Kommunikation und Safety werden zwar noch immer als zwei unterschiedliche Fachgebiete gesehen. Doch die technische Entwicklung läuft zunehmend darauf hinaus, beide Themen miteinander zu verknüpfen und zu integrierten Lösungen zusammenzuführen. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation von Hilscher und Mesco, die u.a. die Zielsetzung verfolgt, die Schnittstelle zwischen dem Black Channel und dem sicherheitsrelevanten Teil beherrschbar und zukunftssicher zu machen. Beide Unternehmen treffen dabei auf eine zunehmende Anzahl von Applikationen im Bereich der Fabrikautomation, bei denen funktional sichere Produkte zum Einsatz kommen. Das Safety Design Package erschließt den Herstellern von Automatisierungskomponenten ein bisher nicht genutztes Potenzial, um schlanke Entwicklungsprozesse zu erreichen.

Paketlösung für zertifizierte Sicherheit

Das Safety Design Package ist zunächst einmal ein modulares Konzept, auf dessen Basis Unternehmen schnell und einfach Produkte entwickeln können, die eine funktional sichere Funktion bereitstellen. Rein technisch gesehen stellt es eine Bibliothek von Hardware- und Software Komponenten bereit, die sich durch zwei wesentliche Eigenschaften auszeichnen: vorzertifizierte Komponenten und konsequente Modularisierung.

Vorzertifizierte Komponenten vereinfachen Zertifizierung

Da alle eingeschlossenen Komponenten die Concept Approval bzw. den Zertifizierungsprozess bereits durchlaufen haben, ist es entscheidend einfacher, die Anforderungen an eine Produktentwicklung nach IEC61508 oder DIN EN ISO13849-1 zu erfüllen. Allerdings muss für jede neue Entwicklung und Zertifizierung immer die sichere Funktion des jeweiligen Produktes betrachtet werden. Der Einsatz von vorzertifizierten Modulen erspart also nicht die Zertifizierung. Doch sie wird dadurch ganz entscheidend erleichtert.

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