Die Energiewende ist längst beschlossene Sache. Gravierende Netzveränderungen sind dafür nötig. Nicht nur der Ausbau der Trassen von Nord nach Süd steht auf der Agenda. Auch die lokalen Netze müssen verändert werden. Viele kleine Einspeiser treten an die Stelle der überschaubaren, großen Energieerzeuger – ein ständiges Monitoring des Netzes ist darum zwingend erforderlich, um Angebot und Nachfrage permanent ausbalancieren zu können.
Herausforderung für kommunale Energieversorger
Speziell für kommunale Energieversorger bringt das Probleme mit sich. Angesichts leerer Kassen der öffentlichen Hand ist es für sie besonders schwierig, die politischen Vorgaben technisch umzusetzen. So auch die Stadtwerke der kleinen, historischen Stadt Schlitz im Vogelbergkreis, idyllisch zwischen Fachwerk- und Alleenstraße gelegen. \“Wir haben ganz bewusst nach einer Lösung gesucht, die wir selbst installieren und warten können, um Kosten zu sparen\“, erklärt Techniker Patrick Susemichel von den Stadtwerken. Zur Unterstützung holte er Carlo Becker ins Boot, der sich im nahen Fulda mit seinem Unternehmen invico auf maßgeschneiderte Systemlösungen für diese Branche spezialisiert hat.
Modulare Lösung spart Kosten
\“Viele Lösungen bieten einen großen Softwareüberbau, den man für solche Monitoring-Aufgaben eigentlich gar nicht benötigt\“, erklärt Carlo Becker. Speziell für kleinere Budgets hat er darum mit Invicoscadanet eine Scada-Lösung (Supervisory Control and Data Acquisition) entwickelt, die komponentenbasiert ist, wodurch kein Komplettpaket gekauft werden muss, sondern nur die Softwarekomponenten, die man auch wirklich benötigt. Auf diese Weise werden die Funktionalitäten und Lizenzkosten auf den notwendigen Rahmen begrenzt. Durch die Integration in die NET-Umgebung (Software-Plattform von Microsoft) ist eine einfache Datenübergabe an Office-Produkte problemlos möglich, wodurch sich auch Access-Datenbanken und SQL-Server einfach einbinden lassen. Die Anbindung an die Peripherie wird durch eine OPC-Schnittstelle realisiert, wodurch eine freie Wahl der Treiber möglich ist.
Einfaches System ohne SPS
Entscheidender Vorteil dieser Struktur für den Anwender: Die Komponenten sind stets kompatibel zur Vorgängerversion, so dass man bei neuen Projekten nicht neu programmieren muss – wenn auch die Programmierung selbst innerhalb kürzester Einarbeitungszeit möglich ist. \“Das war für uns der wichtigste Faktor\“, erklärt Susemichel. \“Wir wollten genau aus diesem Grund keine SPS-basierte Lösung, damit auch wirklich jeder ohne Schulungen oder Programmiersprachen das Konfigurieren übernehmen kann und auch Erweiterungen oder Änderungen später selbst durchgeführt werden können.\“ Die passende Hardware für sein System fand Carlo Becker bei der Firma Wachendorff.